"Blick auf Kirche wird nicht verstellt"

Im November soll mit dem Bau einer Leichenhalle in Butzweiler begonnen werden. Der Standort war bis zuletzt umstritten.

 Der Blick auf die schmucke Kirche in Butzweiler soll auch im Fall des Neubaus einer Leichenhalle frei bleiben. TV-Foto:Albert Follmann

Der Blick auf die schmucke Kirche in Butzweiler soll auch im Fall des Neubaus einer Leichenhalle frei bleiben. TV-Foto:Albert Follmann

Newel-Butzweiler. (alf) Das Hickhack um den Standort der neuen Leichenhalle bei der Pfarrkirche St. Remigius Butzweiler hat ein Ende. Am Donnerstag entschied der Gemeinderat Newel bei einer Gegenstimme und mehreren Enthaltungen: Das rund 150 000 Euro teure Bauwerk wird zwischen dem alten und dem neuen Friedhof, unweit des Eingangs, gebaut. Im November sollen die Arbeiten starten.Insgesamt waren vier Standorte im Gespräch, alle in Kirchennähe. Die Standortsuche war durch Denkmalschutzauflagen eingeschränkt und durch unterschiedliche Präferenzen im Ortsbeirat Butzweiler (Empfehlungs-Gremium) und im Gemeinderat Newel (Beschluss-Gremium) erschwert worden. Der von der SPD favorisierte Standort im Pfarrgarten passte der Denkmalpflege nicht, die SPD wiederum fand den von CDU und Freien bevorzugten Platz zwischen altem und neuem Friedhof schlecht, weil er den Blick auf die denkmalgeschützte Kirche versperre. Landeszuschüsse waren in Gefahr

Dass der Ortsbeirat Butzweiler am Montag mit knapper Mehrheit (drei gegen zwei Stimmen) auf die Linie des Gemeinderats umschwenkte, mag auch damit zusammenhängen, dass die Zeit davonlief: Wenn nämlich bis zum 1. Dezember nicht mit dem Bau begonnen wird, ist der Landeszuschuss (50 000 Euro) gefährdet. Diese Gefahr ist jetzt abgewendet, glaubt Ortsbürgermeister Matthias Mohn. Jetzt müsse die Baugenehmigung eingeholt werden, dann erfolge gleich die Ausschreibung der Arbeiten. Neben dem Land gibt auch das Bistum Fördergelder; den dicksten Batzen, geschätzte 70 000 Euro, muss die Gemeinde aufbringen. Planer Johannes Krewer, zugleich zweiter Beigeordneter von Newel, hat auf ein Honorar verzichtet; Geld soll auch durch handwerkliche Eigenleistungen von Bürgern eingespart werden. Um möglichst viele Gruppierungen in das Projekt einzubinden, ist auf Vorschlag von Krewer ein fraktionsübergreifender Arbeitskreis gebildet worden, das "Bauteam Butzweiler". Es soll die Arbeiten begleiten und dazu beitragen, die emotionale Schärfe herauszunehmen, für die das Projekt im Vorfeld gesorgt hatte. Den am häufigsten geäußerten Vorwurf, die Halle werde zu wuchtig und störe das Kirchenumfeld, weist der Planer zurück: "Ich versichere, der Blick auf die Kirche wird nicht verstellt, und die zweigeschossige Bauweise springt wegen der Hanglage nicht ins Auge."

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