Blumen und Glückwünsche zum 102. Geburtstag

Trier/Welschbillig-Ittel · Susanna Leber wohnt seit acht Jahren im Awo-Pflegeheim Härenwies in Trier. Zu ihrem 102. Geburtstag bekam sie Besuch von Oberbürgermeister Klaus Jensen und von Ortsvorsteher Rainer Lehnart.

 Susanna Leber freut sich über die Blumen zum Geburtstag. TV-Foto: Karin Pütz

Susanna Leber freut sich über die Blumen zum Geburtstag. TV-Foto: Karin Pütz

Trier/Welschbillig-Ittel. Im Aufenthaltsraum des Wohnbereichs des Pflegeheims an der Härenwies ist eine Kaffeetafel aufgebaut, in der Mitte sitzt Susanna Leber, umrahmt von Ortsvorsteher Rainer Lehnart und Oberbürgermeister Klaus Jensen, der auch Glückwünsche der Ministerpräsidentin ausrichtet. Ob sie auch Sekt trinke? "Das Zeug ist doch dafür da, dass man es trinkt", antwortet Susanna Leber und stößt mit den beiden Herren auf ihren 102. Geburtstag an. Im Heim gäbe es meistens Sekt "ohne Musik", sagt sie, und meint damit die alkoholfreie Version. Dann lässt sie sich ein Stück ihrer Geburtstagstorte schmecken und erzählt aus ihrem Leben. In Ittel an der Kyll ist sie geboren und aufgewachsen, ihre Eltern hatten einen Bauernhof. Jeden Morgen ging sie eine Stunde zu Fuß nach Kordel, um dort Butter und Eier zu verkaufen. Dort lernte sie auch ihren Mann kennen, mit dem sie zwei Kinder bekam. Doch der Mann kehrte nie aus dem Krieg zurück, er gilt als in Russland verschollen. Einige Jahre später verliebte sie sich in einen anderen Mann und lebte mit ihm in Ehrang, bis er tödlich verunglückte. Das war wieder ein harter Schicksalsschlag, aber später sagte sie sich: "Man kann sich das Leben auch ohne Mann schön machen." Sie veranstaltete in Ehrang mit mehr als 40 Frauen jeden ersten Dienstag im Monat Bus-Ausflüge in die nähere Umgebung. Das waren schöne Zeiten, an die sie sich an ihrem Ehrentag gerne erinnert.
Einer ihrer beiden Söhne ist bereits verstorben, aber Sohn Otto ist heute aus Ismaning bei München mit seiner Lebensgefährtin Christa Sommer angereist. Susanna Leber fasst zusammen: "Ich höre nicht mehr gut, ich kann auch nichts mehr lesen, das alles kostet Nerven", sagt sie. "Aber ich danke dem Herrgott dafür, dass ich geistig noch so gut dran bin." kap

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort