Waldrach. Die Stimmung bei der Wies\'n-Party des Landgasthauses Hühnerstall war auf dem Höhepunkt, 250 Gäste feierten ausgelassen im Festzelt im Biergarten hinter der Kneipe, als es kurz nach ein Uhr am Samstagmorgen zu einem blutigen Zwischenfall kam: Ein bislang noch Unbekannter schlug einem 22-jährigen Stammgast mit einem vollen Maßkrug, gefüllt mit einem Liter Bier, auf den Kopf. Der 22-jährige ging schwer verletzt zu Boden.
Laut Polizei wollte dieser einen Streit schlichten, als er angegriffen wurde. Der Angreifer soll auf den am Boden liegenden Mann eingetreten haben. Durch Schläge und Tritte soll das Opfer eine Platzwunde am Hinterkopf, einen Bruch des Jochbeins und verschiedene Blutergüsse erlitten haben.
Der Wirt des Landgasthauses, Andreas Valerius, schildert im Gespräch mit unserer Zeitung den Vorfall allerdings etwas anders als die Polizei.
Täter kein Stammgast

Danach hat der 22-Jährige keinen Streit geschlichtet, sondern sei nach einem Wortgefecht mit dem Unbekannten von diesem "aus dem Nichts" mit der vollen Maß angegriffen worden
Daraufhin hätten zwei der von Valerius für die Sicherheit an diesem Abend beauftragte Bekannte direkt eingegriffen und den Angreifer nach draußen gebracht. Im allgemeinen Tumult habe sich dieser aber irgendwann entfernt, sagt Valerius. Es handele sich nicht um einen Stammgast seiner Kneipe, er habe allerdings eine Vermutung, wer der Täter sein könnte und werde dies auch der Polizei mitteilen. Er selbst habe sich mit dem Bruder des Opfers um den schwer im Gesicht verletzten 22-Jährigen gekümmert und dessen Wunde versorgt und gekühlt. Laut Valerius habe es keine Tritte auf den am Boden Liegenden gegeben. Die Verletzungen seien durch den Schlag mit dem Bierkrug entstanden, vermutet der Wirt. Nach einer halben Stunde sei ein Rettungswagen gekommen, der den 22-Jährigen ins Ehranger Marienkrankenhaus gebracht habe. Dort wurde er stationär behandelt. Nach Auskunft des Wirtes ist er allerdings nicht lebensgefährlich verletzt und soll heute aus der Klinik entlassen werden. Valerius spricht von einem "unangenehmen, bedauerlichen Vorfall", es sei der erste Zwischenfall dieser Art bei Veranstaltungen in seinem Lokal. "Ich kann nur den Kopf schütteln, dass uns eine einzige Person auf diese primitive und zu verachtende Art und Weise den Abend trüben konnte." Er denke nun darüber nach, bei zukünftigen Veranstaltungen mehr Sicherheitspersonal einzusetzen.

Die Polizei bittet Zeugen, sich bei der Polizei in Schweich zu melden: Telefon 06502/91570.
volksfreund.de/blaulicht