Bodenständig zum Erfolg

Mehr Kredite, mehr Kundeneinlagen, mehr Gewinn: Die Sparkasse Trier verzeichnet trotz Krisenzeiten ein sehr gutes Geschäftsjahr 2009. Besonders die Baufinanzierung läuft gut.

 Der Vorstand der Sparkasse Trier freut sich über die sehr gute Bilanz seiner Bank: Günther Passek, Remigius Kühnen und Peter Späth (von links). TV-Foto: Christiane Wolff

Der Vorstand der Sparkasse Trier freut sich über die sehr gute Bilanz seiner Bank: Günther Passek, Remigius Kühnen und Peter Späth (von links). TV-Foto: Christiane Wolff

Trier. "Hochzufrieden" ist Remigius Kühnen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Trier, mit der Bilanz 2009. Seien die Sparkassen noch vor zwei Jahren belächelt worden als zu konservativ und rückständig, habe sich die "bodenständige, solide Geschäftspolitik" in Zeiten von Wirtschafts- und Finanzmarktkrise bestens bewährt. Mit einem Bilanzgewinn von acht Millionen Euro auf gut 3,5 Milliarden Euro liege man beim Ergebnis des Vor-Krisenjahres 2007. "Außerdem konnten wir rechtzeitig unsere Anteile an der krisengeschüttelten Landesbank Baden-Württemberg verkaufen und dadurch sechs Millionen unserer stillen Reserve zufügen", erklärt Kühnen. Dazu käme die gesunde, kleinteilige Wirtschaftsstruktur in der Region, der auch der gute Branchenmix Stabilität verleihe.

Größter Wachstumssektor ist das Kreditgeschäft: "Kreditklemme ist für uns und unsere Kunden so was wie das Ungeheuer von Loch Ness - gesehen hat sie noch niemand."

Der Kundenkreditbestand erhöhte sich um 150 Millionen Euro oder sechs Prozent auf gut 2,63 Milliarden Euro. Mehr als die Hälfte des Kreditzuwachses ging an Firmen- und Gewerbekunden.

Mit 230,5 Millionen Wohnungsbaudarlehen (plus 4,4 Prozent) hat die Sparkasse ihren Ruf als "Baufinanzierer Nummer eins" der Region ausgebaut. Auch die sogenannten Konsumentenkredite sind gestiegen: Die Abwrackprämie habe mit dazu beigetragen, dass Kredite in Höhe von 5,5 Millionen Euro für den Kauf von rund 500 Autos vergeben wurden. Dass Kunden ihre Kredite nicht zurückzahlen konnten, sei kaum vorgekommen. "Das Kredit-Ausfallrisiko liege im niedrigen Promillebereich", sagte Vorstandsmitglied Günther Passek.

Doch die Kunden sparen auch mehr: "Ihre Einlagen bei der Sparkasse Trier sind um 63,4 Millionen Euro auf 2,72 Milliarden Euro gestiegen", erklärte Vorstandsmitglied Peter Späth.

Ärger gab's 2009 allerdings auch: Die Sparkasse führte ein, dass Geschäftskunden für Kreditlinien, die ihnen bei Bedarf kurzfristig zur Verfügung stehen, aber nicht beansprucht werden, ein Prozent Provision zahlen müssen.

Konkurrent Volksbank hatte vor wenigen Wochen angekündigt, auf eine solche Provision auch weiterhin zu verzichten (der TV berichtete). "Wir müssen für solche potenziellen Kredite liquide Mittel bereithalten und diese auch finanzieren", erklärte Kühnen. "Die Kosten dafür wollen wir da berechnen, wo sie entstehen - und nicht bei anderen Geschäften draufschlagen."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort