Boygroup begeistert mit Witz

Trier · Perfekte Show, Witz und Charme - damit hat die Kölner A-cappella-Gruppe Basta etwa 240 Besucher in der ausverkauften Tufa Trier zu Beifallsstürmen hingerissen. Die unter anderem aus eigener Sendereihe im WDR-Fernsehen bekannte Formation servierte ein buntes, teils freches und parodistisches Spiel mit musikalischen Genres.

 Als Boygroup mit Schalk im Nacken präsentiert sich die Kölner A-cappella-Formation Basta in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Als Boygroup mit Schalk im Nacken präsentiert sich die Kölner A-cappella-Formation Basta in der Tufa Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. "Mach mal blau!", singen die fünf Herren auf der Bühne. Es ist der Titelsong ihrer neuen CD, aber auch eine Aufforderung, der man bereits als Zuschauer ihres Konzertes Folge leistet. Denn sowie sich William Wahl, René Overmann, Werner Adelmann, Thomas Aydintan und Andreas Hardegen mit spitzbübischem Charme in Boygroup-Pose werfen, ist der Alltag verabschiedet. Jetzt heißt es nur noch lachen, über Lieder, die Alltägliches ebenso witzig wie allgemeingültig pointieren.
App-Depp kriegt sein Fett weg


"Klar ist, du hast das Schiff deines Lebens versenkt, wenn nur noch der Duschvorhang an dir hängt", singen die Fünf in der Ballade vom Duschvorhang. Danach kriegt der "App-Depp" ordentlich Fett weg. Und außer den "Spielerfrauen" wird auch noch der sich unwiderstehlich findende Disco-Frauenheld als "Bratislava-Lover" durch den Kakao gezogen.
Das alles verpacken die Fünf in ein luftiges Vielerlei musikalischer Stile. Mit nur fünf Männerstimmen, die aber ein ganzes Instrumentarium ersetzen, legen sie Reggae, Rockabilly, Swing oder Pop auf. Den perfekt gesetzten Gesang in vier Tenorlagen und einer Bassstimme begleiten Choreografien, die dem Witz der Texte in nichts nachstehen: Das anmoderierte "Bild fliegender Pinguine im Sturm" entpuppt sich als Zeitlupen-Drehung dreier Sänger im Anzug.
Überhaupt nehmen sich Basta gerne selbst auf die Schippe. William Wahl nennen die Kollegen "Guttenberg der Capella-Szene", weil ihm beim Komponieren manchmal erstaunliche musikalische Parallelen unterliefen. Die aber sind nichts anderes als höchst vergnügliche Parodien. Abbas Super Trouper wird beispielsweise zum schwarzhumorigen Weihnachtslied "Super-Puter", und auch Reinhard Meys "Über den Wolken" kommt in frecher Umdichtung und noch dazu stimmlicher Mey-Imitation daher. Dem setzt nur noch Marianne Rosenbergs "Er gehört zu mir" in Herbert-Grönemeyer-Duktus die Krone auf. Entsprechend frenetisch fallen Applaus und nicht endende Zugabewünsche aus.

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