Brasilianer mit Trierer Wurzeln

Schweich · Das Fest der Römischen Weinstraße ist international: Neben einer Gruppe aus der englischen Partnerregion Portishead war auch eine Delegation aus Brasilien mit ihrem moselfränkisch sprechenden Bürgermeister zu Gast.

 Prost Heimat: Die Vorfahren des Brasilianers Jakob Nestor Seibel sind aus Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Prost Heimat: Die Vorfahren des Brasilianers Jakob Nestor Seibel sind aus Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Schweich. Der moselfränkische Dialekt kommt fließend über seine Lippen. Am Eröffnungsabend des Festes der Römischen Weinstraße staunte so mancher Besucher, als der brasilianische Bürgermeister aus Bom Principio ("Guter Anfang") zum Mikrofon griff. Auf "plattdeutsch" berichtete Jakob Nestor Seibel, dass er mit einer Delegation von zwölf Personen in die Partnergemeinde Klüsserath gekommen ist und sich freut, zum ersten Mal beim Fest der Römischen Weinstraße in Schweich dabei zu sein. Seibel ist Bürgermeister von Bom Principio, einer 12 000 Einwohner-Stadt im Süden Brasiliens, die dort auch Winterschneiss genannt wird. 90 Prozent der Bevölkerung sind deutschstämmig und tragen auch noch deutsche Nachnamen. Die Stadt wurde von Auswanderern von der Mosel, aus dem Hunsrück und dem Raum Trier gegründet. Genauer gesagt war es der Klüsserather Wilhelm Winter, der 1852 den Ort Winterschneiss gegründet hat. Vor fast 190 Jahren sind die ersten Auswanderer aus Deutschland gekommen, sagt Seibel. Dieses Jubiläum wolle man 2014 mit einem großen Fest feiern.
Bekannt ist Winterschneiss unter anderem für seinen Erdbeeranbau. Zum letzten Erdbeerfest ist auch eine Delegation aus Klüsserath mit Ortsbürgermeister Norbert Friedrich angereist, erzählt Seibel.
Auch das Moselländische Blasorchester Longuich ließ sich von den Gästen aus Brasilien inspirieren und spielte den Barry-Manilow-Song "Copacabana" . alf

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