Breite Unterstützung

Mit seinem Vorhaben, das Moselufer zu entwickeln und enger mit der Innenstadt zu verbinden, stößt Oberbürgermeister Klaus Jensen auf offene Ohren im Stadtrat. Die Fraktionen begrüßen das Vorhaben ausdrücklich.

 „Trier an der Mosel“: Alle Fraktionen im Stadtrat sehen den Bedarf für eine bessere Einbindung des Flusses in die Stadt. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

„Trier an der Mosel“: Alle Fraktionen im Stadtrat sehen den Bedarf für eine bessere Einbindung des Flusses in die Stadt. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Trier. Es scheint fast so, als hätten alle Fraktionen im Stadtrat nur darauf gewartet, dass jemand das - nicht ganz neue - Thema "Entwicklung des Moselufers" wieder nach oben auf die Tagesordnung in Trier setzt. Vertreter aller Fraktionen begrüßen das Vorhaben, das brachliegende Potenzial des Moselufers zu entwickeln. Und alle sehen die Notwendigkeit, die Entwicklung in ein großes Gesamtkonzept einzubauen.

Probleme Schritt für Schritt lösen

"Das vorhandene Potenzial wird derzeit noch viel zu wenig genutzt", sagt Bertrand Adams von der CDU, "aber es ist ein langer Prozess notwendig, bei dem die bestehenden Probleme Schritt für Schritt gelöst werden."

"Wichtig ist es, hier auch langfristig zu denken und sich nicht in kleinteiligen Lösungen zu verzetteln", sagt Thomas Egger von der FDP. Ähnlich sieht es Rainer Lehnart (SPD): "Wichtig ist, dass alles in ein Gesamtkonzept eingebunden wird, das auf rund 20 Jahre angelegt ist, aber auch so dynamisch ist, dass es bei Bedarf angepasst werden kann." Außerdem müssten auch die Stadtteile jenseits der Moseluferstraße eingebunden werden. Manfred Maximini (UBM) kündigt ebenfalls seine Unterstützung an: "Wir werden alles tun, um die Entwicklung des Moselufers voranzubringen."

Hindernis Uferstraße bleibt bestehen

Dominik Heinrich von den Grünen will die Entwicklung aber nicht nur auf das Moselufer beschränken, sondern fordert in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Einbindung und Förderung des Stadtteils Trier-West.

"Dort gibt es große Flächen, die mittelfristig zur Disposition stehen und die in eine Gesamtkonzeption eingebunden werden müssen. Vor allem müssen dort auch attraktive Wohngebiete entstehen, nur so wird der Bereich langfristig aufgewertet."

Genauso wie sich alle Fraktionen einig sind, dass ein Gesamtkonzept her muss, ist auch die Tatsache, dass es so schnell wie möglich auf den Tisch muss, unumstritten.

Doch alle Einigkeit hilft nicht über einige Hindernisse hinweg, die bisher die Öffnung der Stadt zur Mosel verhindert haben. Vor allem die stark befahrene Uferstraße, die zum einen als wichtige Verkehrsachse und zum anderen als Hochwasserschutz unverzichtbar ist. "Das ist ein Problem, das wohl mittelfristig nicht zu lösen ist", sagt Manfred Maximini.

Thomas Egger (FDP) hofft in diesem Zusammenhang auf positive Effekte des von seiner Fraktion gewünschten Moselaufstiegs und der Nordumfahrung. Sollten diese Verkehrsprojekte den Verkehr auf der Straße vermindern, könne man über einen Rückbau nachdenken.

Fußgängerüberwege sollen Verbindung schaffen

Bis dahin favorisieren die Fraktionen kleinere Lösungen wie mehr Fußgängerüberwege oder Unterführungen, die aus Sicht von Dominik Heinrich (Grüne) vor allem die alten Verbindungen von der Innenstadt zum Fluss wieder öffnen sollen wie etwa an der Krahnenstraße.

Solche kleinen Lösungen passen derzeit auch besser zur Finanzlage der Stadt. Große Visionen wie die bei der Moselkonferenz von Professor Ansgar Lamott vorgestellten Planungen mit Yachthafen oder Fußgängerbrücken sind ohne größere Fördermittel kaum finanzierbar.

"Es ist aber wichtig, dass man jetzt an diesem Thema dranbleibt", sagt Heinrich, "das darf nicht wieder im Sande verlaufen."

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