Brennende Akten lösen Großeinsatz aus

Leiwen · Im Leiwener Ortskern hat am Freitag ein Brand rund 80 Einsatzkräfte auf den Plan gerufen. Im Lagerraum eines Wohnhauses, das zum Sektgut St. Laurentius gehört, hatten Hunderte Akten Feuer gefangen. Verletzte gab es nicht. Die Ermittler vermuten einen technischen Defekt als Brandursache.

 Feuerwehren im Dauereinsatz: Starker Rauch dringt am Freitag aus einem brennenden Lagerraum des Sektguts St. Laurentius in Leiwen. In den Regalen haben Hunderte Akten Feuer gefangen. TV-Foto: Agentur siko

Feuerwehren im Dauereinsatz: Starker Rauch dringt am Freitag aus einem brennenden Lagerraum des Sektguts St. Laurentius in Leiwen. In den Regalen haben Hunderte Akten Feuer gefangen. TV-Foto: Agentur siko

Leiwen. Dichter Rauch steigt am frühen Freitagmorgen über einem Wohnhaus in Leiwen in den Himmel. Das Haus inmitten der dicht bebauten Ortsmitte gehört zum Gebäudekomplex des renommierten Sektguts St. Laurentius, das zum Beispiel den Bundespräsidenten im Schloss Bellevue beliefert. Rund 80 Feuerwehrmänner von acht freiwilligen Wehren kämpfen gegen die Flammen. Sie haben alle Hände voll zu tun, um den Großbrand zu löschen.
Das Feuer war gegen 7 Uhr in einem Lagerraum des Wohnhauses in der Laurentiusstraße ausgebrochen. Augenzeugen, die gerade auf dem Weg zur Arbeit waren, hatten die Einsatzkräfte alarmiert.
Ermittler müssen warten


Der Brand ist erst nach zwei Stunden vollständig gelöscht. Weitere zwei Stunden vergehen, bis das Wohnhaus so weit durchgelüftet ist, dass die Brandermittler der Polizei Schweich ans Werk gehen können. "Es war ein schwieriger Einsatz, das Gebäude war sehr stark verraucht", berichtet Alexander Loskyll, Einsatzleiter und Wehrleiter der Verbandsgemeinde Schweich. Die Wehrleute hätten eine Tür aufbrechen müssen, um in den Lagerraum zu gelangen. Dort habe sich neben diversen Gerätschaften für den Weinbau eine große Menge von Aktenordnern befunden. "Das war ein riesiger Haufen Papier, der da gebrannt hat", sagt Loskyll. Diesen habe man Stück für Stück abtragen müssen, um auch "die letzten Glutnester zu löschen".
Von den Bewohnern - den Inhabern des Sektguts und deren Eltern - wurde durch das Feuer niemand verletzt. Sie hielten sich zum Zeitpunkt des Brandes nicht im Haus auf. Die Wohnung im Obergeschoss wurde laut Polizei allerdings durch den eindringenden Rauch beschädigt. Ruß und Hitze haben das Wohnhaus auch im Außenbereich in Mitleidenschaft gezogen. Laut Ermittlern muss nun ein Statiker feststellen, ob noch weitere Schäden entstanden sind, insbesondere an der Decke zum Obergeschoss.
Brandursache ist nach Auskunft der Schweicher Beamten höchstwahrscheinlich ein Defekt in der elektrischen Stromverteilung, die sich in dem Lagerraum im Erdgeschoss des Anwesens befand. Weil das Ausmaß der Schäden noch zu klären ist, können die Ermittler noch keine genaue Schadenssumme nennen. Sie gehen derzeit von einem fünfstelligen Betrag aus.
An dem etwa vierstündigen Einsatz waren die Freiwilligen Feuerwehren aus Klüsserath, Leiwen, Thörnich, Köwerich, Schweich, Trittenheim, Longuich und Föhren beteiligt. Außerdem waren drei Rettungswagen vom Deutschen Roten Kreuz und vom Malteser Hilfsdienst vorsorglich vor Ort, ebenso zwei organisatorische Leiter für den Rettungsdienst. Um die Wehrleute mit ausreichend Atemschutzgeräten zu versorgen, hatte die Feuerwehr Saarburg einen zusätzlichen Gerätewagen geschickt.

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