Brennende Sorge: Triers Jugendfeuerwehren suchen Nachwuchs

Trier · Mit einem Schnuppertag hat die Freiwillige Feuerwehr Kürenz um neue Mitglieder geworben. Immer weniger Jugendliche finden den Weg zu den Wehren in den Stadtteilen. Darunter leidet nicht nur der Spaß in der Gruppe.

 Eindeutig ein Riesentalent: Konzentriert lenkt der dreijährige Valentin den Wasserstrahl auf das Feuer und löscht es. TV-Foto: Manuel Beh

Eindeutig ein Riesentalent: Konzentriert lenkt der dreijährige Valentin den Wasserstrahl auf das Feuer und löscht es. TV-Foto: Manuel Beh

Foto: Manuel Beh (beh) ("TV-Upload Beh"

Trier Mit großen Augen schauen Vincent (4) und sein Bruder Valentin (3) zu dem Feuerwehrmann vor ihnen. Er hält ein großes Beil in seinen Händen und fragt, was mit der Axt gemacht werde. Vincent erklärt: "Wenn man eingeschlossen ist und es brennt, macht man damit die Tür kaputt."
Triers freiwillige Feuerwehren suchen Nachwuchs (siehe Info). Die Jugendfeuerwehr aus Kürenz hat daher erstmalig einen Schnuppertag auf die Beine gestellt. So wie es Sportvereine schon praktizieren, soll bei den Kindern spielerisch das Interesse an der Feuerwehr geweckt werden.
Zehn Jugendliche sind momentan Mitglied der Kürenzer Jugendfeuerwehr. Viele von ihnen sind bald 18 Jahre alt und scheiden damit aus der Jugendfeuerwehr aus, erläutert Florian Brech, Kürenzer Jugendfeuerwehrwart: "Weniger als zehn Jugendliche hatten wir nie. Das wollen wir auch beibehalten. Denn die Feuerwehr ist auf eine Gruppe ausgerichtet. Ohne eine gewisse Gruppenstärke könnten wir vieles nicht mehr anbieten."
Langfristig könnten sich so auch Engpässe bei Einsätzen ergeben. Je nach Art und Ort des Einsatzes werden die freiwilligen Feuerwehren sofort oder nachträglich alarmiert. Sie unterstützen die Berufsfeuerwehr mit Material und Personal. Brechs Stellvertreter Martin Kuhn folgert: "Wenn nicht alle Funktionen im Einsatzwagen besetzt sind, brauchen wir nicht auszurücken. Um in der gesetzlich vorgeschriebenen Zeit am Einsatzort zu sein, sind die freiwilligen Feuerwehren unverzichtbar. Die Folgen des Nachwuchsmangels werden in den nächsten fünf bis zehn Jahren noch nicht spürbar sein. Danach mache ich mir aber begründete Sorgen."
Brech und Kuhn führen dies auf vielfältige Ursachen zurück: Neben einer gesteigerten Belastung der Jugendlichen durch Ganztagsschulen habe sich das Freizeitangebot deutlich erweitert. Die Jugendlichen verbringen viel mehr Zeit vor dem Computer. Kürenz habe sich zudem zu einem Durchfahrtsort entwickelt. Der dörfliche Charakter und die Bindung an Vereine gingen verloren.
Beide wissen aus Erfahrung: Wer als Jugendlicher nicht in der Feuerwehr war, wird als Erwachsener wohl auch nicht einsteigen. Später sei oft die Zeit durch andere Hobbys verplant. Brech schätzt, dass rund 70 Prozent der Kürenzer Feuerwehrleute in der Jugendfeuerwehr begonnen haben. Nur zwei Quereinsteiger seien dabei.
Niklas Wilhelm (17) ist an seinem zehnten Geburtstag in die Kürenzer Jugendfeuerwehr eingetreten. Er und Dominik Hofmann (16) loben die Gemeinschaft in der Mannschaft. Gerade die Inhalte der Übungen wie der Erste-Hilfe-Kurs seien auch im Alltag nützlich. Jasmin Theis (16) und Lara Weidert (14) sind zwei von vier Mädchen der Kürenzer Jugendfeuerwehr. Erstere sei durch ihren Vater zur Feuerwehr gekommen. Höhepunkte seien die Zeltlager und Wettkämpfe. Alle vier Jugendlichen sind sich einig: Sie freuen sich auf neue Gesichter in ihrem Team.
Die jungen Feuerwehrleute lernen am Material der älteren Kollegen. Sie werden an der Steckleiter und am Funkgerät groß. Ziel sei, dass irgendwann jeder Handgriff sitzt.
Vincent und Valentin machen dazu den ersten Schritt: Mit Helm und Handschuhen bekleidet, richten sie den Wasserstrahl auf den brennenden Topf. Es qualmt und zischt. Das Feuer ist aus.Extra: WER HAT INTERESSE? BITTE HIER MELDEN!


Triers freiwillige Feuerwehren suchen Mädchen und Jungen für ihre Jugendwehren. Voraussetzungen sind ein Mindestalter von zehn Jahren und Engagement. Interessierte können sich melden bei: Jugendfeuerwehr Biewer: Löschzugführer Hendrik Kirsch, Kontakt: info@feuerwehr-biewer.deJugendfeuerwehr Ehrang: Löschzugführer Siegfried Mertineit, Kontakt: personal@feuerwehr-ehrang.deJugendfeuerwehr Euren: Jugendfeuerwehrwart Dirk Molitor, Kontakt: kontakt@feuerwehr-euren.de Löschzug Herresthal: Löschzugführer ist Marco Petry, Kontaktmöglichkeit unter der Telefonnummer 0651/821816. Jugendfeuerwehr Irsch: Löschzugführer Reinhard Berg, Kontakt: feuerwehr@trier-irsch.deJugendfeuerwehr Kürenz: Jugendfeuerwehrwart Florian Brech, Kontakt: jugendwart@feuerwehr-kuerenz.deJugendfeuerwehr Zewen: Jugendfeuerwehrwart Dennis Plein, Kontakt: <%LINK auto="true" href="http://www.feuerwehr-zewen.de" text="www.feuerwehr-zewen.de" class="more"%> Weitere Infos unter: <%LINK auto="true" href="http://www.jf-trier.de" text="www.jf-trier.de" class="more"%>Jugendfeuerwehr Olewig: Jugendfeuerwehrwart Thomas Maes Kontakt: ffwolewig@arcor.deJugendfeuerwehr Pfalzel: Löschzugführer Paul Kall, Kontakt: Telefon 0651/61656. Jugendfeuerwehr Ruwer: Jugendfeuerwehrwart Christian Helbing, Kontakt: jfwruwer@gmail.comJugendfeuerwehr Stadtmitte: Löschzugführer Thomas Poss, Kontakt: zf@loeschzug-mitte.de

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