Brücke in ganz weiter Ferne
Eine Fußgängerbrücke übers Bahnhofsgelände zur besseren Anbindung des Ostviertels an die City wird so schnell nicht kommen. Wenn überhaupt. Im Rathaus liegen die Planungen mangels Geld auf Eis.
Trier. Am 23. November 2010 hatte der Stadtrat 100 000 Euro bereitgestellt, um die Planung einer Querungsmöglichkeit übers Hauptbahnhofsgelände hinweg zur Güterstraße auf den Weg zu bringen. Aber bereits zwei Monate später strich der Ältestenrat (Stadtvorstand und Fraktionschefs) einvernehmlich die Mittel - ein Beitrag von vielen zur Rettung des Etats 2011, den eine knappe Ratsmehrheit im Dezember abgelehnt hatte.
Mangels laufender Planungen fielen die Antworten von Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani auf eine FDP-Anfrage in der Stadtratsitzung am Donnerstagabend wenig erhellend aus. Sie lauteten nein, nein und noch mal nein. Es gebe weder zur Planung noch zum Bau einer solchen Brücke eine zeitliche Vorstellung.
Auch komme der Einsatz einer Leihbrücke à la Aulstraßenbrücke in Betracht. Beide Fälle seien nicht vergleichbar, weil die Spannweite eines Bauwerks über den Bahnhof viel größer wäre und keine Widerlager-Bänke genutzt werden könnten.
Um Barrierefreiheit zu gewährleisten, sei der Bau von Aufzügen oder Rampen erforderlich. Das mache ein zeit- und kostenaufwändiges Planfeststellungsverfahren nötig. Dies gelte im Übrigen auch für eine Unterführung als Alternative.
Eine Brücke, so die Dezernentin abschließend, sei in der städtischen Prioritätenliste "nachrangig eingestuft". rm.