Brücken zu anderen Konfessionen

TRIER. Der evangelische Kirchenkreis Trier verabschiedete den Ökumenenbeauftragten Pfarrer Manfred Henke in den Ruhestand. Sein Nachfolger Peter Sorg kommt aus der Hunsrück-Gemeinde Züsch.

In seiner Rede lobte Superintendent Christoph Pistorius das große Engagement Pfarrer Manfred Henkes für die Ökumene in den vergangenen vier Jahrzehnten seiner Amtszeit. Er habe sich mit Leidenschaft, Beharrlichkeit und Stehvermögen für die Ökumene der Evangelischen Kirche im Rheinland eingesetzt. Nicht nur den Kontakt zur katholischen Kirche habe er gepflegt, sondern auch der christlich-jüdische Dialog sei Henke in seinem Amt als Brückenbauer zu anderen Konfessionen wichtig gewesen. "Dabei hat Pfarrer Henke sehr viel mehr Kraft und Zeit in diese Aufgabe investiert, als es der normale pfarramtliche Dienst erwartet", hob Pistorius hervor. Doch habe Henkes Engagement nicht immer nur Zustimmung gefunden. Vereinzelt sei dem Pfarrer auch vorgeworfen worden, dass er evangelische Grundpositionen vernachlässige. Diese Vorwürfe habe der Ökumenenbeauftragte jedoch mit theologisch fundierter Arbeit und Leidenschaft entkräftet. "Vieles, was wir heute in der Ökumene leben, ist mit deinem Namen verbunden", lobte Superintendent Pistorius.Mit eigenen Ansichten gegen den Strom

Für das Bistum Trier bedankte sich Ordinariatsrat Siegfried Schmitt. Schmitt hob besonders die belebende Zusammenarbeit mit Pfarrer Henke beim Tag der Ökumene im Rahmen der Heilig-Rock-Tage hervor. "Pfarrer Henke hat großartige Zeichen für die Ökumene im Raum Trier gesetzt", lobte auch Regionaldekan Josef Schönborn die Arbeit des Ökumenebeauftragten Henke. Er habe besonders immer Henkes Offenheit gegenüber der katholischen Kirche bewundert ­ auch wenn genau diese Offenheit die Zusammenarbeit manchmal nicht einfach gemacht habe. "Die Ökumene hat maßgeblich meine theologische Arbeit geprägt", sagte Manfred Henke, nachdem er sich für die vielen lobenden Worte bedankt hatte. "Leider habe ich im Moment das Gefühl, dass beide Konfessionen auf eine ,Ökumene der Höflichkeit' zusteuern", klagte Henke. Dies sei zu wenig, man brauche auch in Zukunft Menschen, die Ökumene leben. Eine besondere Rolle hätten dabei Ehrenamtliche, ihnen müsse die Amtskirche mehr Verantwortung geben. Neuer Ökumenebeauftragter des evangelischen Kirchenkreises Trier wird Peter Sorg. Sorg ist 47 Jahre alt und derzeit Pfarrer in der Hunsrück-Gemeinde Züsch. Ziel des gebürtigen Saarbrückers ist es, den Gedanken der Ökumene mit Substanz zu erfüllen. "Ich erlebe Ökumene bereichernd, wenn man die Schätze des Anderen entdeckt."

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