Buddeln für Balduins Rückkehr

Bagger statt Brunnen: Dort, wo sonst der historische Wasserspender mit der lebensgroßen Figur des Kurfürsten Balduin steht, laufen derzeit umfangreiche Bauarbeiten. Der Wiederaufbau des dann restaurierten Brunnendenkmals kündigt die Stadt für Anfang März an.

Trier. In neuem Glanz und in einem würdigen Umfeld soll sich der Balduinbrunnen ab Frühjahr präsentieren. An das Mauerblümchen-Dasein, das er in den letzten Jahrzehnten fristete, erinnert derzeit gar nichts mehr. Die oberirdischen Elemente des Denkmals wanderten bereits im vergangenen Jahr in Restaurierungs-Werkstätten in Regensburg und Bamberg, und nun rücken Bauarbeiter auch der Unterwelt des 1897 errichteten Wasserspenders zu Leibe. Dabei kamen zunächst die Überreste des 1944 angelegten Feuerlöschteichs zutage. Die sind inzwischen weitgehend abgebrochen, um die Platzfläche auf ein einheitliches Niveau zu bringen und die Brunnengründung komplett zu erneuern.

Dabei wird auch die Brunnenstube um einen Neubau ergänzt und vergrößert, erklärt Stadt-Pressesprecher Ralf Frühauf auf TV-Anfrage. Bis voraussichtlich Ende Februar werde es dauern, bis Fundamente wiederhergestellt und marode Brunnentechnik auf Vordermann gebracht worden sind: "Wenn das Wetter mitspielt, können wir den Brunnen Anfang März wieder aufbauen."

Rund 300 000 Euro dürfte die Wiederbelebung des städtischen Denkmals mit der lebensgroßen Bronzefigur des Kurfürster Balduin (1285 bis 1354), eine der bedeutendsten Persönlichkeiten der 2025-jährigen Stadtgeschichte, kosten. Ein Viertel davon will der Denkmalrettungsverein Trier-Gesellschaft über Spenden zusammenbringen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert das Restaurierungsprojekt mit 15 000 Euro.

In einem weiteren Schritt soll das Umfeld ansehnlich umgestaltet werden und ein Platz mit Aufenthaltsqualität entstehen. "Der Balduinbrunnen wird zum Platzmittelpunkt, aus einer bis vor kurzem verbuschten Verkehrsinsel wird der Kurfürst-Balduin-Platz", beschreibt Landschaftsarchitekt Christoph Heckel das Ziel.

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