Bücher für das Christkind

Seit zwei Jahren trifft sich der Literaturclub Igel monatlich, um sich über gelesene Bücher auszutauschen oder auch gemeinsam Buchmessen und Lesungen zu besuchen. Für den Volksfreund stellen einige Mitglieder ihren persönlichen Geschenktipp vor.

 Rotwein und ein gutes Buch: Einmal monatlich treffen sich Elisabeth Minarski, Bettina Ghasempoor, Elke Rieckhow, Rolf Brecht und Michaela Pesé (von links) zum Literatur-Plausch. TV-Foto: Frank Göbel

Rotwein und ein gutes Buch: Einmal monatlich treffen sich Elisabeth Minarski, Bettina Ghasempoor, Elke Rieckhow, Rolf Brecht und Michaela Pesé (von links) zum Literatur-Plausch. TV-Foto: Frank Göbel

Igel. Bettina Ghasempoor empfiehlt als Geschenktipp für eigentlich alle Altersklassen "Am Südpol, denkt man, ist es heiß" (dtv, 61 Seiten, 8 Euro): Der von Elke Heidenreich in Reimform geschriebene und von Quint Buchholz liebevoll illustrierte Band klärt die Frage, warum Pinguine immer so gut angezogen sind - weil sie ab und zu Besuch von den drei Tenören bekommen, die dann ihre Arien für die putzigen Seevögel schmettern. "Ein schönes Vorlesebuch für Kinder im Grundschulalter, aber natürlich auch zum Selbstlesen für Ältere. Heiter und witzig - so was tut doch immer gut!", so das Urteil von Ghasempoor.Nicht ganz so heiter und witzig sind sicherlich die Lebenserfahrungen des Nelson Mandela, die dieser in "Der lange Weg zur Freiheit" (unter anderem bei Fischer, 861 Seiten, 13,90 Euro) niedergeschrieben hat: Während seiner 27-jährigen Haftzeit hat er im Geheimen die Arbeit an dem Buch begonnen, das seinen Weg von Südafrikas Staatsfeind Nummer eins bis zum Präsidentenamt schildert. "Ein Buch, das sich für alle Aufgeschlossenen eignet", sagt Elisabeth Minarski zu ihrer Empfehlung, "verhältnismäßig leicht lesbar und dabei sehr spannend."Geeignet nur für ambitionierte Leser

Leichte Lesbarkeit verspricht zwar auch der Klappentext des Physik-Sachbuchs "Das elegante Universum" (Goldmann, 511 Seiten, 9,95 Euro) von Brian Greene, doch warnt Rolf Bercht ein wenig vor: Greenes Versuch, sich der Vereinigung von Relativitätstheorie und Quantenmechanik zu nähern, eigne sich trotz Verzichts auf mathematische Formeln doch eher für ambitionierte Leser, die an dem Thema wirklich interessiert sind: "Wer wissen will, wo wir mit der Wissenschaft heute stehen, der wird auf Erkenntnisse stoßen, die dem gesunden Menschenverstand erstmal widersprechen." Michaela Pesé, neu in der literarischen Runde, empfiehlt den Briefwechsel der gerade 65 Jahre alt gewordenen Alice Schwarzer mit ihrer Schulfreundin Barbara Maia, "weil man mitkriegt, wie sie sozialisiert wurde und man den Menschen hinter der Medienperson kennen lernt". Das Buch "Liebe Alice! Liebe Barbara! Briefe an die beste Freundin" (Heyne, 285 Seiten, 8,95 Euro) könne dabei auch Denkanstöße liefern für Frauen und Männer, die dem Feminismus vielleicht eher skeptisch gegenüber stehen.Für Amos Oz "Eine Geschichte von Liebe und Finsternis" (Suhrkamp, 765 Seiten, 12 Euro) kann sich nicht nur Elke Rieckhow begeistern: "Der teils autobiografische Roman erzählt atmosphärisch und authentisch die Generationen übergreifende Geschichte von Oz' Familie - intelektueller russicher Juden, die schließlich, vor dem Holocaust geflohen, die Staatsgründung Israels erleben." Ebenfalls ein Buch, welches sich prinzipiell für alle ufgeschlossenen Leser eigne.

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