Bücher im Bunker

TRIER. Planungen, Entwürfe, Modelle - in ihrer Jahresausstellung "blackbox" zeigen die Architekten der Fachhochschule Trier Arbeiten von Studenten aus dem vergangenen Jahr.

 Die Organisatoren der Ausstellung auf dem Petrisberg (von links): Thomas Kruppa, Professor Klaus Klever, Christina Tinnefeld, Erik Holler, Peter Knörr und Professor Hartmut Eckhardt.Foto: Wolfgang Lenders

Die Organisatoren der Ausstellung auf dem Petrisberg (von links): Thomas Kruppa, Professor Klaus Klever, Christina Tinnefeld, Erik Holler, Peter Knörr und Professor Hartmut Eckhardt.Foto: Wolfgang Lenders

Wie könnte eine Umbauung des Hochbunkers am Augustinerhof aussehen? Wie eine biologische Beobachtungsstation an der Steilküste? Und wie soll sich das ehemalige Stahlwerksgelände in Esch sur Alzette in Luxemburg zu einer neuen Stadt entwickeln? In ihren Projekten mussten die Studenten des Fachbereichs Architektur der Fachhochschule Lösungen für planerische Probleme entwickeln. Fachhochschule schielt auf Skaterhalle

In der Ausstellung in der ehemaligen Instandsetzungshalle auf dem Gelände der Landesgartenschau wechseln sich futuristische und praxisnahe Entwürfe ab. Allein 25 Diplomarbeiten beschäftigten sich damit, wie der Hochbunker am Augustinerhof mit einer Biblio- und Mediathek umbaut werden könnte. Meist setzten die Studenten einen L-förmigen Bau um das Relikt aus aus dem Zweiten Weltkrieg. Teilweise nutzen die Entwürfe den Bunker als Magazin für die Bibliothek. "In der Nazizeit gab es Bücherverbrennungen, jetzt lagern wir die Bücher im Bunker", sagt Professor Hartmut Eckhardt. "Das ist Auseinandersetzung mit unserer jüngeren Geschichte." Begleitet wird die Ausstellung der Architekturstudenten von einer Präsentation der Modedesigner. In einem Nebenraum zeigen sie Arbeiten aus weißem Filz. Architektonisch nicht uninteressant, wenn auch ein wenig verfallen ist der Ausstellungsraum, eine ehemalige Instandsetzungshalle der französischen Armee auf dem Gelände der Landesgartenschau. Die Initiatoren der Ausstellung hoffen, die Fachhochschule auch während der Gartenschau dort präsentieren zu können. Allerdings sehen bisherige Pläne vor, die Halle als "Skaterhalle" zu nutzen. "Die Ausstellung ist ein Probelauf", erklärt Professor Klaus Klever, Dekan des Fachbereichs. "Wir wollen mit der Landesgartenschau kooperieren. Unsere Architekten und Modedesigner können solche Räume sehr gut gestalten." Klever sieht die Veranstaltung auch als einen Hilferuf vor dem Hintergrund massiver finanzieller Einsparungen. Klever: "Wir brauchen mehr Unterstützung. Die Stadt soll zeigen, dass ihr die Hochschule wichtig ist." Die Arbeiten der Architekturstudenten aus den Jahren 2000 und 2001 sind jetzt in einer Dokumentation erschienen. Auf über 200 Seiten zeigen die Studenten Entwürfe für imaginäre und reale Planungsaufgaben. Zum Preis von zwölf Euro ist ist das Buch "Projekte - Dokumentation der Studienjahre 2000 - 2001" bei Fachhochschule und im Buchhandel erhältlich. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Mai geöffnet, montags bis freitags von 15 bis 23 Uhr, am Wochenende von 11 bis 23 Uhr. Abends begleiten Vorträge und Filmvorführungen zu architektonischen Themen die Ausstellung. Nähere Informationen finden sich im Internet unter: www.ar.fh-trier.de und www.lgs-trier.de

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