Bürger, bepflanzt eure Stadt!

Trier · Nach einem Jahr läuft das Projekt Rio+20 der Lokalen Agenda Trier aus, die sich mit Themen die Auswirkungen des Klimawandels, fairer Handel oder sozialer und ökologisch Verantwortung beschäftigt hat. 100 Besucher haben mit der Agenda im Tagungsraum der Stadtwerke Bilanz gezogen.

Trier. Fair-Trade- und Bio-Produkte sind partytauglich. Bäume pflanzen macht Spaß. Und Kinder wollen bestimmen, wie ihre Stadt umweltfreundlicher werden kann. Das beweist die Lokale Agenda Trier.
Mit 20 Veranstaltungen wie einer Fair-Trade-Party im Studierendenhaus der Universität Trier, einer Baumpflanzaktion und einer Kinderschutzkonferenz hat der Verein ein Jahr lang die Nachhaltigkeit in Trier und Umgebung thematisiert. Hintergrund ist die Konferenz der Vereinten Nationen Rio+20 zur Bekämpfung von Umweltzerstörung und Armut.
"Bisher hat die globale Nachhaltigkeitspolitik versagt, weil alle Akteure versucht haben, ihre eigenen Positionen zu verstärken verstärken", sagt Bernd Hamm, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Lokalen Agenda. Hamm sieht in den 2600 Lokalen Agenden in Deutschland die Lösung. Es sei wichtig, auf unterschiedlichen kommunikativen Wegen verschiedene Zielgruppen zu erreichen.
Das ist der Lokalen Agenda Trier im Rio+20 Jahr gelungen. Zu den Höhepunkten des Jahres zählt Geschäftsführerin Charlotte Kleinwächter die Trierer Energiegenossenschaft, die die regenerativen Energien in Trier voranbringen will und bereits 125 Mitglieder zählt. Das erste Projekt der Genossenschaft ist die Freiflächen-Solaranlage auf dem Petrisberg.
Triers Oberbürgermeister Klaus Jensen regt mit seinen Strategien für ein nachhaltiges Trier dazu an, die städtische Grüngestaltung in die Hand der Bürger zu legen. So spare man Geld, und die Bevölkerung fühle sich verantwortlich. Charlotte Kleinwächter begrüßte die Idee und sieht Nachhaltigkeit zum Beispiel in der Bepflanzung des Palastgartens mit Obstbäumen.Extra

... Charlotte Kleinwächter, Geschäftsführerin der Lokalen Agenda Trier: Wie viele Menschen sind zu den Vorträgen und Veranstaltungen gekommen? Insgesamt sind 2500 Menschen zu unseren Veranstaltungen gekommen. Bei der Pflanzaktion waren viele Familien dabei, bei dem Umzug Samba in Rio-Tamtam in Trier haben wir viele Studenten und Jugendgruppen erreicht. Viele Menschen sind gezielt gekommen, um sich für die Nachhaltigkeit zu engagieren. Wo ist Trier durch das Rio+20 Programm nachhaltiger geworden? Im Mattheiser Wald haben wir zum Beispiel Bäume gepflanzt und im Brettenbachtal eine Streuobstwiese angelegt. Wir haben aber auch viel Bewusstseinsbildung betrieben. Das ist ein langfristiger Prozess, der schwer messbar ist. Wie gut war die Zusammenarbeit mit der Stadt? Mit dem Oberbürgermeister Jensen haben wir ein enges und auch vertrauensvolles Verhältnis. Der Dialog sollte aber noch intensiver werden. Wir wollen als Akteur anerkannt und um Hilfe gefragt werden. Manchmal haben wir einfach das Gefühl, dass die Politik solche Themen nur an uns abschieben will. ass

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