Bürger wollen Alltagsgeschichte(n) erhalten: Kordeler schreiben sich ein Buch

Kordel · Lustig, traurig und vor allem wahr. Eine Gruppe Kordeler will ein Buch zusammenstellen, in dem Mitbürger ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. Ab sofort können sich die Geschichtenerzähler bei Beratern melden, die ihnen behilflich sein werden.

 Haben ein gemeinsames Ziel: Die Berater suchen Erzählungen und Autoren aus der Kylltalgemeinde. Foto: privat

Haben ein gemeinsames Ziel: Die Berater suchen Erzählungen und Autoren aus der Kylltalgemeinde. Foto: privat

Kordel. Es geht weder um die erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1023 noch um Reste einer Glashütte auf der Hochmark oder um den Bau der Pfarrkirche 1865 bis 1867. Nein, Anton Parth, Mitglied der Gruppe Infrastruktur der Initiative "Zukunft für Kordel" sowie einige Berater möchten, dass Kordeler ihnen Geschichten erzählen.
Am Ende sollen diese Erzählungen in einem Buch veröffentlicht werden. Wann das sein wird, kann Parth derzeit nicht sagen, auch steht der Umfang noch nicht fest. "Denn erst brauchen wir die Geschichten", sagt der Mann, der sich gemeinsam mit weiteren Kordelern für die Entwicklung der Kylltalgemeinde einsetzt.
Liefern sollen die Geschichten Mitbürger, die bisher möglicherweise noch gar nicht wissen, dass sie zu Autoren werden. Den Initiatoren des Buchs geht es darum, Geschichten zu erfahren, die zu schade sind, um in Vergessenheit zu geraten. So jedenfalls steht es auf einem Flugblatt, das an die bis zu 900 Haushalte im Ort verteilt wird.
Bei der Auswahl der Themen haben die Autoren nahezu freie Hand: Sie können lustig oder traurig sein. Sie müssen nicht nur aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammen oder vom Leben in den 1950er Jahren erzählen. Vor allem jedoch sollen sie wahr sein. "Es geht uns nicht darum, ein Geschichtsbuch zu schreiben", sagt Parth.
Und es geht den Machern des Buchs auch nicht darum, fertig gesetzte und wohlfeil formulierte Manuskripte einzusammeln und zu veröffentlichen. Deshalb haben sich sieben Kordeler bereiterklärt, Interessierten als Berater bei der Niederschrift oder der Bearbeitung der Erinnerungen zu helfen.

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