Newel-Butzweiler Stabwechsel an der Spitze von Trier-Land

Newel-Butzweiler · Wolfgang Reiland geht, Michael Holstein kommt: Emotionale Feier zum Bürgermeister-Wechsel. 250 Gäste in der Turnhalle Butzweiler.

 Der scheidende Bürgermeister Wolfgang Reiland (links) überreicht seinem Nachfolger Michael Holstein vor 250 Gästen in der Turnhalle Butzweiler die Ernennungsurkunde.

Der scheidende Bürgermeister Wolfgang Reiland (links) überreicht seinem Nachfolger Michael Holstein vor 250 Gästen in der Turnhalle Butzweiler die Ernennungsurkunde.

Foto: Medienhaus Trierischer Volksfreund/Albert Follmann

Normalerweise kann man die Besucher einer Verbandsgemeinderatssitzung in Trier-Land an einer Hand abzählen, doch am frühen Dienstagabend war alles anders: Etwa 250 geladene Gäste sind in die Turnhalle nach Butzweiler gekommen, um einen kurzen, aber wichtigen Moment mitzuerleben: Die Ernennung, Vereidigung und Amtseinführung des neuen Bürgermeisters Michael Holstein. Der 2018 von den Bürgern gewählte 45-jährige Kordeler wird in den kommenden acht Jahren die Geschicke der VG Trier-Land als Verwaltungschef mitbestimmen.

Das Feld für Holstein ist gut bestellt, darin sind sich alle Redner der anschließenden Feierstunde einig. Und das sei das Verdienst von Bürgermeister Wolfgang Reiland. Er wird nach 16 Jahren an der Verwaltungsspitze verabschiedet – teilweise mit launigen und emotionalen Redebeiträgen.

Beigeordneter Edgar Schmitt aus Zemmer, einer der Stellvertreter Reilands, beschreibt den scheidenden Bürgermeister als kollegial, angenehm, menschlich und respektvoll. Teils sei er der detailverliebte Ingenieur, teils der gesellige Musik- und Mundartfreund, der auch mal selbst zur Klampfe greift oder singt. In 5840 Tagen und mehr als 100 Ratssitzungen habe Reiland immer die Interessen der Bürger im Auge gehabt, sagt Schmitt.

Landrat Günther Schartz lässt die Karriere Reilands Revue passieren: ab 1982 Betriebsleiter bei den Stadtwerken Trier, 2000 Werkleiter bei der VG Trier-Land und seit 2003 Verwaltungschef. Ein kommunikativer Techniker mit sozialer und kultureller Ader – meint Schartz. Er hebt auch auch das Engagament im DRK sowie beim Gemeinde- und Städtebund und im Kommunalen Rat von Rheinland-Pfalz hervor.

Im Namen der Fraktionen im VG-Rat bedanken sich Alexander Bohr (CDU), Edgar Schmitt (SPD), Rüdiger Artz (FWG) und Alfred Wirtz (Grüne) beim  scheidenden Bürgermeister für eine faire und verlässliche Zusammenarbeit. Nachfolger Holstein bieten die Fraktionschefs eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Menschen in Trier-Land an.

Wolfgang Reiland habe stets ein offenes Ohr gehabt und sich leidenschaftlich für die elf Ortsgemeinden und 33 Ortsteile eingesetzt, sagt Matthias Daleiden (Trierweiler) im Namen der Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher. Schulen, Feuerwehren, Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung seien in einem guten Zustand.

An die Adresse von Michael Holstein sagt Daleiden: „Wir wünschen dir einen guten Start und gewähren eine gewisse Schonfrist. Wir wollen dich nicht gleich mit unseren Problemen überrennen.” Weitere Grußworte sprechen Oliver Ganz, stellvertretender Vorsitzender des Personalrats, und der Geschäftsführer des Gemeinde- und Städtebunds, Karl-Heinz Frieden.

Obwohl seine berufliche Zukunft zunächst anders geplant war, sei er mit ganzem Herzen Bürgermeister der VG Trier-Land gewesen, sagt Wolfgang Reinland. Er habe eigentlich Maschinen konstruieren wollen, aus dem 1,5 Quadratmeter großen Zeichenbrett sei dann aber eine 175 Quadratkilometer große Verbandsgemeinde geworden. Den politischen Vertretern in den Räten sowie den Mitarbeitern in Verwaltung und Werken und den „vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern” dankt der 61-Jährige. Alle hätten einen Anteil daran, dass Trier-Land heute so gut dastehe.

Besonders erwähnt Reiland die gute Zusammenarbeit mit Kollegen aus luxemburgischen Grenzgemeinden. Es sei viel Infrastruktur geschaffen worden und – was ihm noch wichtiger sei – durch die Projekte seien Menschen zusammengekommen. Ab dem 1. März wird Reiland in Teilzeit in die Leitung der Landwerke Eifel eintreten.

Der neue Bürgermeister Michael Holstein dankt Reiland dafür, dass er gleich nach seiner Wahl in wichtige Entscheidungsprozesse einbezogen wurde. Er stelle sich den Herausforderungen, es stünden große Projekte an. Stellvertretend nennt Holstein die Erweiterung der Grundschule Igel und die Sanierung der Grundschule Kordel. Auch das Problem, dass Trier-Land keine eigene weiterführende Schule hat und Eltern große Schwierigkeiten haben, ihre Kinder an Trierer Schulen unterzubringen, will Holstein angehen.

Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom Bläserquartett mit Lukas Gahler, Lucas Brillowsky, Lukas Prümm und Florian Lutz.

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