Bürgernähe und soziales Verständnis

PFALZEL. Der verbesserte Hochwasserschutz und die Fertigstellung des Pfalzeler Sterns gehören zu den erfreulichen Dingen. Die Klagen über Lärm- und Umweltbelastungen haben Ortsvorsteher Arnold Kohr, der am 13. Juni nicht mehr für das Amt kandidieren wird, Probleme bereitet.

Es sind ausschließlich gesundheitliche Gründe, die Arnold Kohr von einer weiteren Kandidatur für das Amt des Ortsvorstehers abhalten. Der 60-jährige Diplom-Ingenieur wurde am 1. Januar 1998 zum Nachfolger von Alfred Heß bestimmt. Der langjährige Ortsvorsteher Pfalzels war aus Altersgründen aus dem Amt ausgeschieden. Bei der Kommunalwahl im Juni 1999 kandidierte Kohr für die CDU und wurde per Urwahl im ersten Wahlgang von den Pfalzelern zum Ortsvorsteher gewählt. Mitglied der CDU ist er seit 1986, und er war von 1997 bis 1999 auch deren Vorsitzender in Pfalzel. "Dass Arnold Kohr nicht mehr kandidiert, kann man nur bedauern, er war ein Glücksfall für Pfalzel", sagt der CDU-Vorsitzende Martin Bach. Als Pfalzeler Urgestein sei Kohr ins Orts- und Vereinsleben hinein gewachsen, was sehr wichtig für das Amt sei. Das sieht auch der Amtsinhaber selbst so, denn dadurch seien Bürgernähe und soziales Verständnis leichter möglich. Beim Rückblick auf seine Amtszeit sieht er den "BP 10 Ortsauffüllung Pfalzel" als wichtigstes Projekt an. Zwar wird erst im nächsten Jahr begonnen, aber Hauptsache ist, dass es dort die lang ersehnten Bauplätze gibt (der TV berichtete). Auch der Fremdenverkehr liegt Kohr am Herzen: "Gern hätte ich noch den Ausbau der Grünanlage gegenüber der Sparkasse realisiert", sagt Kohr auf die Frage, was er noch in Angriff nehmen wollte. Und der Bau eines Rundweges um die Wallmauer hätte auch den Fremdenverkehr gefördert, ist Kohr sicher. Zu den erfreulichen Momenten seiner Amtszeit zählt er die Verbesserung des Hochwasserschutzes und die Schaffung eines mobilen Schutzsystems. Auch die Fertigstellung des "Pfalzeler Sterns" und die Anschaffung der Inline-Skate-Anlage für das Sportzentrum an der Wallmauer gehören dazu. Die schwierigsten Momente waren stets die Beschwerden der Bürger über Lärm- und Unweltbelastungen durch einzelne Betriebe im Trierer Hafen. Da vermag auch ein Ortsvorsteher wenig auszurichten, weiß Kohr aus Erfahrung. Seiner Einschätzung nach wird es zusehends schwieriger, das Amt zu bekleiden, weil auch die Erwartungen der Bürgerinnen und Bürger gewachsen sind. Der scheidende Ortsvorsteher hält Bürgernähe, Glaubwürdigkeit und soziales Verständnis für die tragenden Säulen der Arbeit. Seinem Nachfolger rät er, dass er das Amt des Ortsvorstehers überparteilich wahrnehmen möge. Zudem sei es immens wichtig, für ein "vertrauensvolles und kooperatives Verhältnis zwischen Ortsbeirat und Stadtverwaltung" zu sorgen.Drei Bewerber um das Ortsvorsteher-Amt

Bereit, Kohrs Nachfolge anzutreten, stehen den Wählerinnen und Wählern am 13. Juni drei Kandidaten zur Verfügung: Die CDU schickt Jürgen Bohn ins Rennen um das Amt des Ortsvorstehers. Bohn ist Diplom-Ingenieur und gebürtiger Pfalzeler. Mit seinen 45 Jahren ist er einer der jüngsten Kandidaten. Die UBM setzt auf ihren Vorsitzenden Werner Pfeiffer, den Stellvertreter von Arnold Kohr. Der 57-jährige Pfeiffer war schon unter Kohrs Vorgänger, Alfred Heß, stellvertretender Ortsvorsteher. Für die SPD tritt ihr Vorsitzender Bruno Cordel an. Der 51-Jährige ist seit 1979 im Ortsbeirat und seit 1984 im Stadtrat. Cordel ist bereits bei der letzen Wahl angetreten. Während die Kandidaten sich um die Gunst des Wählers bemühen und der Auserwählte schließlich die Amtsgeschäfte übernimmt, verbringt Kohr seine frei gewordene Zeit mit Lesen, mehrtägigen Radreisen sowie dem Besuch von Sportveranstaltungen, Konzerten und Museen. Morgen berichten wir in der Serie "Trier - ganz nah" über Alwin Steines vom Pfalzeler ABC-Trio, der Neufassungen seiner Mosellieder schreibt.

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