Bundespolizei: Marodes Dach stürzt ein

Das Dach eines leerstehenden Nebengebäudes der Bundespolizei-Inspektion Trier ist in der Nacht zum Montag zum Teil eingestürzt. Da dort keine Büros untergebracht sind, wurde niemand verletzt.

Trier. Montagmorgen, ehemaliges Gelände der Standortverwaltung der Bundeswehr in der Zurmaiener Straße. Dort hat die Bundespolizei-Inspektion Trier ihre Einsatzzentrale. Über Nacht hat sich die Fassade eines rund 50 Meter langen, einstöckigen Nebengebäudes drastisch verändert: Etwa die Hälfte des Satteldachs ist eingestürzt. Auch im Mauerwerk sind lange Risse sichtbar. Hinter dem Gebäude liegen große Mauerstücke aus der Außenwand, die sich offenbar beim Zusammenbruch gelöst haben.

"Laut einem Anlieger ist das schon am Sonntagabend gegen 22 Uhr passiert, fiel uns aber erst im Hellen auf", sagt Klaus Leidinger, stellvertretender Leiter der Bundespolizei-Inspektion.

Das Nebengebäude steht zum Glück weitgehend leer. Dort lagert lediglich ausrangiertes Material. Die Büros der Beamten sind ein paar Meter weiter im Hauptgebäude untergebracht, das allerdings aus derselben Bauzeit stammt und von außen ähnlich aussieht.

Um kein unnötiges Risiko einzugehen, stellt die Bundespolizei den Innendienst dort vorläufig ein.

"Die Leitstelle wird in unseren Dienstraum am Trierer Hauptbahnhof verlegt", teilt Pressesprecher Rudolf Höser am späten Vormittag mit. "Der Streifendienst auf den Straßen läuft normal weiter und wird vom Bahnhof aus gesteuert."

Gegen 14.30 Uhr trifft ein Statiker am Ort des Zwischenfalls ein. Zusammen mit Mitarbeitern der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) schaut sich der Experte alle Gebäude auf dem Gelände kritisch an. Ergebnis: "Grund für den Einsturz war vermutlich Materialermüdung in Verbindung mit Schneelast und Feuchtigkeit", sagt Klaus Leidinger. Die Einzelheiten sind noch zu klären. Für die Behördenleitung ist die Entwarnung in Bezug auf die Büros entscheidend: "Gott sei Dank gibt es keine Gefahrensituation bei den anderen Gebäuden", notiert Leidinger erleichtert. Noch am Nachmittag wird die Leitstelle wieder zum angestammten Dienstsitz zurückverlegt.

Beim Eigentümer Bima ist am späten Nachmittag niemand für eine Stellungnahme erreichbar. Die Anstalt muss klären, ob das betroffene Nebengebäude gesichert oder kurzfristig abgerissen wird.

Die Bundespolizei-Inspektion plant ihren Umzug zum neuen Standort in der Straße Weberbach für das dritte Quartal 2011. Dort bauen die Stadtwerke Trier ein fünfstöckiges Gebäude für den künftigen Hauptnutzer um und aus (der TV berichtete).

Dieser Umzug ist eine Voraussetzung dafür, dass das Grundstück zusammen mit der benachbarten ehemaligen französischen Polizeikaserne verkauft und weiterentwickelt werden kann. Ein Bebauungsplan durchläuft derzeit das übliche Verfahren. Norbert Kraff, regionaler Verkaufsleiter der Bima: "Die Ausschreibung der Fläche steht kurz bevor." EXTRA Schneebruch: Die Eishalle in Bitburg wurde im Dezember vorsorglich geschlossen, da zeitweise 27 Zentimeter Schnee auf dem Dach lagen. Seit Weihnachten ist die beliebte Freizeiteinrichtung wieder geöffnet, da die Last aufgrund des zwischenzeitlichen Tauwetters abnahm. Bei einer Fensterbaufirma im Industriegebiet in Bitburg brach am 20. Dezember ein Querbalken in der Dachkonstruktion einer Lagerhalle. In der Straße Rautenberg stürzte kurz vor Weihnachten ein Scheunendach ein. Vor fast fünf Jahren brach im oberbayerischen Bad Reichenhall das Dach der Eishalle unter einer Schneelast ein. 15 Menschen starben unter den Trümmern. (cus)

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