Bundespolizei Trier nimmt Schleuser-Ehepaar fest

Trier · Zwei sechsköpfige Familien aus Serbien und Mazedonien sind am Wochenende von der Bundespolizei Trier aufgegriffen worden. Sie wurden in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber untergebracht. Die Beamten ermitteln gegen ein Schleuser-Ehepaar.

Trier. Die Odyssee einer sechsköpfigen serbischen Familie endete am frühen Freitagabend in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Trier. Die Bundespolizei hatte die Eltern (42 und 32 Jahre) und die zwölf-, elf-, acht- und zweijährigen Kinder nach der Einreise nach Deutschland in Trier überprüft.
Ermittlungen ergaben, dass die Familie nach Ablehnung ihres Asylantrages in Schweden Verwandte in Frankreich besucht hatte. Dann reiste sie über Luxemburg nach Deutschland, um hier erneut Asyl zu beantragen. Das hatte sie aber bereits 2010 in Dortmund versucht. Dort wurden die Anträge abgelehnt. 2011 erging eine Abschiebeverfügung, der die Familie bisher nicht nachkam. Beide Elternteile waren zur Festnahme ausgeschrieben.
Der Haftrichter hat entschieden, dass die Eltern nicht festgenommen werden, sondern mit den Kindern in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbegehrende untergebracht werden sollen.
In einem weiteren Fall hat die Bundespolizei am Sonntagabend in Trier eine sechsköpfige Familie und ein Ehepaar aus Mazedonien in einem Kleinbus aufgegriffen. Das Ehepaar, 57 und 50 Jahre alt, hatte die Familie aus ihrem Heimatland über Ungarn nach Deutschland gebracht und sich dafür bezahlen lassen. "Wie viel Geld das Schleuser-Ehepaar verlangt hat, wissen wir noch nicht", sagt Rudolf Höser von der Bundespolizeiinspektion Trier, "zurzeit laufen die Vernehmungen." Gegen das Paar hat die Bundespolizei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Schleusung eingeleitet. Die Familie befindet sich in der Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber. Das Schleuserpaar wird aus Deutschland abgeschoben. In beiden Fällen handelt es sich um "Routine-Überwachung". Laut Höser stelle die Bundespolizei fast täglich bei ihren Kontrollen fest, dass Menschen sich in Deutschland und im Raum Trier illegal aufhalten.
Bereits am Freitag hatte die Bundespolizei in Trier ein Fahrzeug kontrolliert, in dem sich drei Personen aus Syrien befanden. Zwei Frauen, 40 und 18 Jahre alt, hatten keine Ausweise dabei. Der Mann (33) hatte einen Flüchtlingsausweis. Die Frauen beantragten Asyl. Der Mann konnte seine Reise fortsetzen. red

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