BUNDESWEHR

Zu "Asta will keinen Bundeswehr-Kampfbericht im Hörsaal" (TV vom 25. Januar) und "Kampf gegen ,Kriegspropaganda\' fällt aus" (30. Januar):

Keine guten Nachrichten von der Universität Trier. Da will die verfasste Studierendenschaft (Asta), dass man mit militärwissenschaftlichen und politischen Problemen, die zur Sprache gebracht werden (sollen), an der Universität Trier so umzugehen hat, dass man einen anerkannten Wissenschaftler wegen missliebiger Äußerungen einfach auslädt. Mit Hilfe des zuständigen Gremiums gelingt dies sogar. Das diskriminiert andere Fachleute im Vorhinein ohne jede sachliche Begründung mit Hilfe des Militarismus-Vorwurfs, allein aufgrund des Vortragsthemas! So geschehen im Herbst 2011 mit Professor van Creveld und zuletzt vor wenigen Tagen mit zwei Stabsoffizieren von der Führungsakademie der Bundeswehr, die zu Vorträgen eingeladen waren. Mit Schlagworten aus dem ideologischen Fundus der 1970er Jahre, die allenfalls dazu angetan sind, sich einem aktuellen pseudo-linken Mainstream als politisch korrekt anzubiedern, hat dieser Asta nützliche, vielleicht notwendige Diskussionen an der Universität verweigert beziehungsweise zu verhindern versucht. Letzteres ist allerdings nicht gelungen, was vor allem dem Politikwissenschaftler Professor Martin Wagener zu verdanken ist, der in diesem schwierigen Kontext nicht klein beigegeben und die Diskussion gesucht hat. Er hat recht: Wo gibt es einen besseren Ort als die Universität für die inhaltliche Auseinandersetzung, auch und gerade, wenn missliebige Meinungen geäußert werden? Was hält die Studierenden davon ab, im Hörsaal offen und argumentativ Stellung zu beziehen? Den Studierenden wünsche ich außer Fleiß auch Mut. Ohne ihn ist Aufklärung und damit politische Mündigkeit immer noch nicht zu haben. Rudolf Boeck, Trier

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