Burg Ramstein: Ausflugsziel derzeit nur bei Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich

Kordel · Die Reste von Burg Ramstein bei Kordel (Kreis Trier-Saarburg) können derzeit nur in Gruppen besichtigt werden. Grund dafür ist die zur Hauptburg führende Holzbrücke. Die ist in die Jahre gekommen.

Burg Ramstein: Ausflugsziel derzeit nur bei Führungen für die Öffentlichkeit zugänglich
Foto: volksfreund.de/Archiv

Die Porta Nigra in Trier ist so ein Ort, an dem man unbedingt gewesen sein sollte. Den Dom sollte man natürlich auch schon mal von innen gesehen haben. Die Igeler Säule ist sicher ebenfalls ein Muss. Und natürlich die Burg Ramstein. Unweit von Kordel erhebt sich auf einem rötlich leuchtenden Sandsteinfelsen seit dem 14. Jahrhundert diese Burg, die ein Trierer Erzbischof hat errichten lassen.

Seit mehr als 100 Jahren ist die Burg ein beliebtes Ausflugsziel. Nicht zuletzt deshalb, weil dort ein Ausflugslokal vorhanden ist.

Stephan Moll ist ein Nachkomme von Franz Ludwig Bretz, der die gesamte Anlage 1826 gekauft hatte und dessen Sohn Nikolaus das Ausflugslokal eröffnete.

Holzbrücke macht Sorgen

Wer die Burg nicht nur von außen betrachten möchte, muss hoffen, dass Stephan Moll zu Hause ist. Denn die Reste der Hauptburg sind nicht mehr frei zugänglich. Das hat weniger mit dem Vandalismus zu tun, der immer wieder festzustellen ist, und der Moll natürlich ärgert. Eine Holzbrücke ist vielmehr der Grund für den eingeschränkten Zugang zum historischen Gemäuer. Moll: "Die Holzbrücke aus den 80er Jahren muss erneuert werden." Zwar könne sie noch begangen werden. Doch es ist Moll zu unsicher, dass dies ohne Aufsicht vonstattengeht. Auf bis zu 12.000 Euro schätzt er die Kosten für eine neue Verbindung. Und ehe die Finanzierung nicht steht, geht es nur mit einem sachkundigen Führer in die einst kurtrierischen Mauern. Freiwillige Spenden am Ende der Führung sollen helfen, dem Ziel neue Brücke ein kleines Stück näher zu kommen.

Dass anders als früher, jemand den Besuchern zur Seite steht, hat auch seine Vorteile. Denn so kommt der interessierte Gast auch an Orte, die ihm normalerweise verschlossen sind. Beispielsweise zu einem großen Hohlraum zwischen natürlichem Fels und einer Abschlussmauer, der als Stall und Scheune genutzt worden ist.

Bewusst verzichtet Moll auf Ritterrüstungen, Schwerter und Morgensterne. Denn die Burg mag zwar eine befestigte Anlage gewesen sein. "Doch das alles hier war wohl eher so etwas wie ein Verwaltungssitz", sagt Moll. Da wäre es nicht richtig, ein Bild vom Mittelalter vorzugaukeln, wie es teilweise bei den Mittelaltermärkten präsentiert wird.
Bisher ist nur Moll bei den Führungen aktiv. Seit dem Frühjahr gibt es jedoch einen Förderverein Burg Ramstein, der inzwischen 16 Mitglieder hat und der sich um die Anlage hoch über dem Kylltal kümmert.

"Die gute alte Zeit! - die Burg Ramstein in historischen Fotos und Postkarten" ist der Titel eines Multimediavortrags am Donnerstag, 17 Uhr, auf Burg Ramstein. Anmeldungen unter Telefon 06505/1445. So wie bei den Führungen bittet der Förderverein ( http://burgramstein.geheimnisvolles-trier.de ) um eine Spende für den Neubau der Brücke.

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