Busfahrer, Erzieher und Müllwerker am Donnerstag im Streik

Trier · Zwei Gewerkschaften haben alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst für Donnerstag, 21. April, zu Warnstreiks aufgerufen. Für die Stadt Trier und die gesamte Region bedeutet dieser Streik Einschränkungen im Busverkehr sowie bei der Müllabfuhr und dem Betrieb der kommunalen Kitas. Die Stadtwerke Trier haben einen Notfahrplan zusammengestellt.

Wer am Donnerstag mit dem Bus fahren, seinen Nachwuchs wie gewohnt in die Kindertagesstätte bringen oder die Mülltonne zur Abholung vor die Tür stellen will, muss möglicherweise umplanen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und Verdi haben die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaften begründen diesen Schritt mit dem "inakzeptablen Angebot der Arbeitgeberseite" in den laufenden Tarifverhandlungen.
Kundgebungen in Trier sind dabei laut Mitteilung der Gewerkschaften nicht geplant. Die Beschäftigten, die dem Streikaufruf folgen, werden an einer Kundgebung vor dem Staatstheater Saarbrücken teilnehmen.

Die Erzieher: Ingo Klein, Gewerkschaftssekretär der GEW in Trier, hat die Fahrt nach Saarbrücken für die streikenden Kita-Erzieher organisiert. "Die Resonanz war enorm", sagt Klein im Gespräch mit dem TV. "Wir hatten ursprünglich mit einem Bus geplant, aber jetzt sind es vier." Mehr als 200 Teilnehmer aus regionalen Kitas werden laut Klein mit zur Kundgebung nach Saarbrücken fahren. Mehrere Kitas bleiben deshalb geschlossen. In Trier sind es die Kitas Alt-Tarforst und Trimmelter Hof sowie der Deutsch-Französische Kindergarten, im Hochwald die Kitas Zerf und Villa Kunterbunt Hermeskeil sowie die Kita Pellingen. In Wittlich sind die Kitas Neuerburg, Lüxem, Bombogen und Jahnplatz laut Mitteilung der GEW heute dicht.
Die kirchlich geführten Kindertagesstätten sind von dem Streikaufruf der GEW nicht betroffen. Das bestätigt der GEW-Landesvorsitzende Klaus-Peter Hammer in Mainz auf Anfrage des TV. Die Mitarbeiter dieser Einrichtungen dürfen zwar auch streiken, unterliegen aber nicht dem kommunalen, sondern dem kirchlichen Tarifrecht.

Die Müllabfuhr: Mitarbeiter der Abfallentsorgung werden wohl ebenfalls in den Ausstand treten. "Erst im Laufe des Tages wird sich zeigen, ob und in welchem Umfang wir die verschiedenen Abfallarten einsammeln können", erklärt Nadine Büdinger, Pressesprecherin des Zweckverbands A.R.T. Sie empfiehlt, alle Abfälle, die für den heutigen Donnerstag zur Abholung vorgesehen sind, wie gewohnt ab 6 Uhr morgens bereitzustellen und bis zum Abend stehenzulassen.

Gleichzeitig laufen beim A.R.T. die Vorbereitungen dafür, die Abfälle, die wegen des Ausstands nicht abgeholt werden können, am kommenden Samstag ab 6 Uhr einzusammeln. "Dies setzt jedoch die freiwillige Mitwirkung des Personals voraus", sagt Büdinger. Einen rechtlichen Anspruch auf eine nachträgliche Einsammlung gebe es aber nicht. Und Vorsicht: Es ist verboten, die Tonnen von Donnerstag bis Samstag an den Straßen stehenzulassen. Sie müssen am Donnerstagabend rein- und am Samstag neu rausgerollt werden.

Die Busfahrer: Auch 150 Busfahrer der Stadtwerke Trier (SWT) sind zum Streik aufgerufen. "Das führt zu erheblichen Einschränkungen im Busverkehr. Besonders betroffen sind Berufs-, Schüler- und der Studierendenverkehr zur Universität", sagt SWT-Sprecher Carsten Grasmück. "Wer die Möglichkeit hat, sollte auf alternative Verkehrsmittel umsteigen."
Da voraussichtlich nur wenige Fahrer zur Verfügung stehen werden, planen die Stadtwerke, nach dem Samstagfahrplan mit den Linien 81 bis 87 zu fahren. Das heißt, in der morgendlichen Verkehrsspitze gilt ein 30-Minuten-Takt.

Dennoch wird der Streik natürlich Auswirkungen haben "Es ist mit überfüllten und verspäteten Bussen zu rechnen", sagt Grasmück. "Auch zentrale Anschlüsse am Hauptbahnhof können wohl nicht gehalten werden."
Ob die an Samstagen ab 9.30 Uhr normalerweise vorgesehene Fahrplanverdichtung auf einen 15-Minuten-Takt durchgeführt werden kann, hängt von den bereitstehenden Fahrpersonalen ab. Auch eine frühe Einstellung des Betriebes im Laufe des Nachmittags könnte laut Grasmück notwendig werden.

Da die Auskunftsstellen der SWT Stadtwerke Trier Verkehrs-GmbH ebenfalls bestreikt werden und nur wenige telefonische Auskünfte erteilt werden können, empfiehlt die SWT ihren Kunden, sich im Tagesverlauf im Internet unter www.swt.de zu informieren. "Eine Umstellung der Fahrplanauskunft des VRT auf Samstagfahrplan sowie die Anpassung der Echtzeitauskunft im Internet waren in der Kürze der Zeit nicht möglich", sagt Carsten Grasmück. Die Anzeigesäulen an den Haltestellen mit Echtzeitauskünften bleiben voraussichtlich in Betrieb.
Der Donnerstag wird kein herausragend schöner Tag auf den Trierer Straßen. Grasmück: "Die Stadtwerke bitten alle Fahrgäste um Verständnis."

Die im Verlauf des Tages aktualisierte Version des Streikfahrplans der Stadtwerke steht im Internet .

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