Busse müssen leider draußen bleiben

Die geplante Neugestaltung des Schweicher Bahnhofs-Umfeldes ist ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Schweich und der Verbandsgemeinde Schweich. Das beauftragte Architekturbüro informierte nun die Mitglieder des Verbandsgemeinderates Schweich über den Planungsstand.

Schweich. Planerin Ursula Sturm vom Büro "Dr. Manns + Conrad" leitete ihren Vortrag mit einem Wermutstropfen ein: Wegen der topographischen Lage des Bahnhofs und der ringsum herrschenden (Grundstücks-)Eigentumsverhältnisse werden große Linienbusse den Bahnhof auch künftig nicht direkt anfahren können. Vor dem Bahnhofsgebäude, das weiter für die Bahntechnik genutzt wird, ist nur ein Wendekreis von maximal 18 Metern möglich - für Busse wären aber 25 Meter erforderlich. Dies bedeutet, dass insbesondere der Schülerverkehr weiterhin über die 400 Meter entfernte Haltestelle an der Bahnhofsstraße geführt werden muss. Eine Verlegung der Haltestelle an die Einmündung der zum Bahnhof führenden Stichstraße "Am Bahnhof" ist verkehrstechnisch nicht machbar. Fragwürdig erscheint die Einrichtung einer Haltestelle an der Ortsentlastungsstraße auf der anderen Seite des Geländes.

Enger Gehweg kleine Alternative



Von dort führt zwar ein 150 Meter langer Fußweg zum Bahnsteig. Der Weg, der zwischen einer Mauer und dem Gleiskörper verläuft, ist nur 1,40 Meter breit und stellt nach Ansicht der Planerin daher keine Alternative dar. Sturm: "Es ist zu bedenken, dass gerade der Schülerverkehr allein über diesen Gehweg geführt würde. Bei voller Auslastung des Gelenkbusses müssten etwa 100 Schüler dieses Nadelöhr passieren." Angesichts des Alters dieser Fahrgäste, der räumlichen Enge des Weges und der Länge der Strecke sei dies sicherheitstechnisch bedenklich.

Für die Busbenutzer bleibt also zunächst alles beim Alten. Erst weitere Grundstückskäufe aus Privathand könnten für Abhilfe sorgen. Erhebliche Verbesserungen bringt die Umgestaltung für die per PKW oder Fahrrad ankommenden Bahnkunden: Die Zufahrtsstraße "Am Bahnhof" wird auf fünf Meter Fahrbahnbreite erweitert und erhält auf einer Seite einen 1,20 Meter breiten Gehweg aus rotem Betonsteinpflaster. Auf der Gegenseite entlang des Bahndamms entsteht ein 80 Meter langer und zwei Meter breiter Parkstreifen für zwölf PKW.

Das Zentrum des neuen Bahnhofsvorplatzes bildet ein lang gestreckter, ovaler Wendeplatz mit elf Parkplätzen und einem umlaufenden Gehweg. Westlich des Bahnhofsgebäudes entstehen weitere acht Parkplätze. Zurzeit befindet sich dort ein Holzlager. Im östlichen Teil des Bahnhofsareals, das eine rote Pflasterung erhält, sind nochmals zehn Parkplätze vorgesehen. Hinzu kommen eine überdachte Fahrrad-Abstellanlage, Randbepflanzungen, Sitzgelegenheiten, Infotafeln und Schließfächer. Durch eine Pflasterung und einen neuen Zaun soll auch der Fußweg zur Ortsentlastungsstraße aufgewertet werden.

Meinung

Verbaute Situation

Die Planung kann man drehen und wenden, wie man will - ein Wendeplatz für Busse kommt dabei nicht heraus. Nun rächen sich die Versäumnisse der Vergangenheit, als die Kommunalpolitik tatenlos zusah, wie wichtiges Bahngelände in Privathand wechselte. Fazit: Für eine direkte Busanbindung ist die Situation dort auf unabsehbare Zeit verbaut. Und dies sogar im wörtlichen Sinne. Dennoch ist es dringend erforderlich, die Umgestaltung schnellstens in Angriff zu nehmen. Sie ist erforderlich im Interesse der Schweicher Infrastruktur, im Interesse der Bahnkunden und im Interesse des Schweicher Ansehens. Denn der derzeitige Zustand rund um den Bahnhof ist schlichtweg eine Katastrophe. f.knopp@volksfreund.de

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