Pfiffe, Hupen und lautes Gegröle Warum Catcalling kein Kompliment ist

Trier · Es passiert abends auf dem Heimweg oder morgens beim Joggen, in der Innenstadt, im Park, an einer beliebigen Straße – die Rede ist von Catcalling, einer Form der sexuellen Belästigung, die vor allem verbal und im öffentlichen Raum stattfindet. Was bei den Opfern zurückbleibt, sind ein ungutes Gefühl und eine innere Beklemmung, die sich schwer in Worte fassen lässt.

 Sophia Kramer (links) und Martha Remus (rechts) kreiden an. Auch wenn die gezeichnete Katze einen niedlichen Eindruck vermittelt – sogenannte Catcalls sind es nicht.

Sophia Kramer (links) und Martha Remus (rechts) kreiden an. Auch wenn die gezeichnete Katze einen niedlichen Eindruck vermittelt – sogenannte Catcalls sind es nicht.

Foto: Laura Krabsch

War es meine Schuld? Liegt es an mir? An meiner Kleidung? Habe ich einen Anlass für die Belästigung gegeben? Auch wenn ich im Grunde weiß, dass es nicht meine Schuld ist, gehen mir diese Fragen immer wieder durch den Kopf. An manchen Tagen stecke ich die Belästigung besser weg als an anderen. Manchmal kann ich es mit einem genervten Augenrollen abtun. Andere Situationen wiederum machen mir Angst. Sie sorgen dafür, dass ich mich in meinem eigenen Körper unwohl fühle: zu einem bloßen Objekt degradiert und vor allem sexualisiert. Selbst Tage später fühle ich mich dann immer noch schlecht. Manche Situationen beschäftigen mich seit Monaten.