CDU an der Ruwer vor Scherbenhaufen

Waldrach · Die Bürgermeisterwahl an der Ruwer ist vorbei, Bernhard Busch ist mit einem Spitzenergebnis wiedergewählt worden. Aber das desaströse Abschneiden des CDU-Kandidaten Sascha Hermes hat Folgen: Matthias Steuer, Vorsitzender des örtlichen CDU-Gemeindeverbands, will sein Amt niederlegen.

Waldrach. Bei der Bürgermeisterwahl in der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer hatte der CDU-Kandidat Sascha Hermes einen Stimmenanteil von nur 14,09 Prozent erhalten. Dies war noch deutlich unter dem Ergebnis der Grünen, deren Kandidatin Mechthild Michels fast 20 Prozent erreichte. Bereits am Wahlabend hatte Sascha Hermes seiner Enttäuschung darüber Luft gemacht. Am Tag nach der Wahl ist die Stimmung bei der CDU an der Ruwer vollends im Keller. "Einfach niederschmetternd! Wir müssen uns völlig neu aufstellen", sagt der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Matthias Steuer. Gleichzeitig kündigt er an, dass er sein Amt bei der Neuwahl im August zur Verfügung stellen werde.
Auch FWG-Vorsitzender Josef Kruft ist erstaunt über das "schwache Ergebnis der CDU in einem doch recht konservativ geprägten Bezirk". Weniger erstaunlich findet Kruft das Abschneiden des eigenen Kandidaten. Amtsinhaber Bernhard Busch hatte sein Erdrutschergebnis von 2003 aufgestockt - von damals 63,02 auf nunmehr 66,53 Prozent. Kruft: "Wir hatten 60 Prozent plus erwartet. Dass es so gut ausgegangen ist, beweist nur die Akzeptanz von Bernhard Busch innerhalb der VG." Nicht erwartet hätte man den Erfolg der grünen Kandidatin Mechthild Michels. "Wir haben mit 19,38 Prozent einen echten Achtungserfolg erzielt", bestätigt Marianne Rummel, Fraktionsvorsitzende der grünen VG-Ratsfraktion. Zumal die Grünen an der Ruwer kaum noch mit ihren Stammthemen punkten könnten, da sie auch von den anderen inzwischen besetzt worden seien. Sorge bereitet Rummel und allen anderen Befragten, die minimale Wahlbeteiligung von 44 Prozent (2003 noch fast 60 Prozent). Über die Ursachen gibt es nur Vermutungen. Für Rummel ist dies "ein Zeichen von zunehmender Politikverdrossenheit, gegen die man ansteuern müsste".
Echte FWG-Hochburgen mit Anteilen von über 80 Prozent sind Thomm, Hinzenburg und Holzerath. Hohe "Grün-Anteile" gibt es in Mertesdorf (rund 32 Prozent), wo offenbar die Diskussion um die ART-Ansiedlung durchgeschlagen hat und in Gutweiler (23 Prozent), dem Wohnort der Kandidatin Michels. Ein völliger Ausreißer ist Farschweiler, wo Michels mit 37 Prozent Busch (36 Prozent) überholte und auch Hermes (27 Prozent) sein bestes Ortsergebnis einfuhr. f.k.

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