CDU lädt zum Kreisparteitag - wo Trierer OB-Kandidatur von Hiltrud Zock wohl offiziell wird

Trier · Die CDU fühlt nach der Bundestagswahl Rückenwind: "Wir haben einen sehr großen Erfolg erzielt, der uns auch in Trier ein überwältigendes Wahlergebnis erbracht hat", freut sich der Trierer MdB Bernhard Kaster im Grußwort der Einladung zum CDU-Kreisparteitag, der demnächst in Trier stattfindet. 2014 stehe viel an: "Mit der Kommunal-, Europa- und Oberbürgermeisterwahl stehen wir vor großen Herausforderungen in Trier."

Fett hervorgehoben in der Tagesordnung: Die Nominierung eines Kandidaten für die Wahl zum Oberbürgermeister - beziehungsweise, natürlich, einer Kandidatin, die ja schon längst feststeht: Wenn nichts Unvorhergesehenes dazwischen kommt, wird am 22. November im Kongresszentrum in der Metzer Allee die parteilose Unternehmerin (" Agenturhaus ") Hiltrud Zock (50) zur Kandidatin gekürt.

"Wir suchen neue Wege", erklärten Parteichef Kaster und der Fraktionsvorsitzende Ulrich Dempfle fast unisono, als sie im September Zock als mögliche Kandidatin vorstellten . Mit ihrem stark parteipolitisch eingebundenen Kandidaten Ulrich Holkenbrink war die CDU bei der Wahl 2006 dramatisch gescheitert.

Reaktionen: Überraschung geglückt

Der überraschende Vorschlag nötigte auch den anderen Parteien erkennbar Respekt ab. SPD-Mann Sven Teuber fragte sich aber, ob Zock "als Novizin im politischen Geschehen imstande wäre, einen Betrieb mit über 1000 Beschäftigten zu führen". Wolf Buchmann, Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen Trier, gestand der CDU zu, "ein echtes Überraschungsei aus dem Hut gezogen zu haben. Hiltrud Zock ist eine angesehene Persönlichkeit mit gutem Ruf. Entscheidend wird sein, in welche Richtung sie die Stadt entwickeln will." Auch Katrin Werner, Kreisvorsitzende der Partei Die Linke, bemerkte einen "guten Schachzug der CDU. Eine Frau, parteilos und so gut vernetzt - die Überraschung ist gelungen." Christiane Probst, stellvertretende Vorsitzende der FWG Trier und Fraktionsvorsitzende, zeigte sich "angenehm überrascht" von der "mutigen Entscheidung" und Tobias Schneider, FDP-Kreisvorsitzender Trier, gab an, seine Partei habe die "Bekanntgabe der CDU-Kandidatin interessiert verfolgt".

Der Trierer Oberbürgermeistersessel wird für jeweils acht Jahre vergeben. Der OB ist der einzige im Stadtvorstand, der direkt von den Bürgern gewählt wird. Er hat keine Richtlinienkompetenz gegenüber den vom Stadtrat gewählten Dezernenten.

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