Föhren. Gering qualifiziert, benachteiligt - das heißt im Klartext: Jugendliche haben entweder keinen oder einen sehr schlechten Hauptschulabschluss oder kommen aus problematischen Familienverhältnissen. Auf dem normalen Ausbildungsmarkt hätten sie kaum eine Chance, eine Lehrstelle zu finden.
Um diesen jungen Menschen zu helfen, hat Unternehmer Manfred Arens vor zwei Jahren seine Stiftung zur Aus- und Weiterbildung benachteiligter junger Menschen gegründet. In der seit 25 Jahren in der Metallverarbeitungsbranche erfolgreichen Firma gibt er Jugendlichen einen Ausbildungsplatz und übernimmt zudem größtenteils ihre Ausbildungskosten von rund 50 000 Euro. Ausgebildet werden die jungen Leute von der Arens-Tochterfirma ArmoTec GmbH.
"Wir haben genügend Häuptlinge in der Wirtschaft", sagt Arens, "wir brauchen auch Indianer." Es werde keine zehn Jahre mehr dauern, dann werde "jedem Facharbeiter der rote Teppich ausgerollt", ist Arens überzeugt. Seit Jahren beobachte er bei Einstellungsgesprächen, dass immer weniger Jugendliche das nötige schulische Rüstzeug für eine qualifizierte Ausbildung mitbrächten. "Das Niveau ist aufgrund einer verfehlten Bildungspolitik immer mehr gesunken", stellt der Unternehmer fest.
Zurzeit werden im Ausbildungszentrum von Arens\' Firma sieben junge Leute zum Zerspanungs- und Konstruktionsmechaniker ausgebildet. Zum neuen Ausbildungsjahr im August kommen weitere acht dazu, langfristig sollen bis zu 30 Plätze zur Verfügung stehen. Und das in einem modernen Umfeld mit großzügigen Büros, Ausbildungs-, Schulungs-, Sozial- und Sanitärräumen.
Verantwortlich für die Ausbildung ist Andreas Metzen, der über langjährige Ausbildererfahrung verfügt. Unterstützt wird er von Diplomingenieur Manfred Grundheber und den Mitarbeitern der ArmoTec. Zusätzlich zur verpflichtenden Berufsschule werden die Jugendlichen quasi in intensiver Theorie-Nachhilfe vom pensionierten Berufsschullehrer Hans-Joachim Schrodt betreut, der seinerzeit auch Manfred Arens zumindest schulisch auf den Weg brachte.
"Ich zählte nicht zu denen, die auf Rosen gebettet waren", berichtet der Unternehmer. "Meine Eltern konnten es sich nicht leisten, mich auf eine weiterführende Schule zu schicken. Ich habe mir alles selbst erarbeiten müssen."
Seine eigene Biografie ist für Manfred Arnes die Triebfeder, soziale Verantwortung zu übernehmen. Sein Motto: "Nur ein sozial engagierter Unternehmer ist auch ein guter Unternehmer".
Firmen-Patenschaften: Das neue Ausbildungszentrum der Firma Arens in Föhren bietet auch anderen Unternehmen die Möglichkeit, Lehrlinge dort ausbilden zu lassen. Das hat den Vorteil für den Patenbetrieb, dass er keine Ausbilder stellen muss, keine Infrastruktur und keinen Maschinenpark für die Ausbildung. Im Gegenzug zahlen die Patenunternehmen für die Ausbildungskosten und erhalten von der Manfred Arens Stiftung eine Spendenquittung. Die ist gemäß § 10b ESTG vom Finanzamt steuerbegünstigt anerkannt. Die Ausbildung ist um 40 Prozent günstiger als im eigenen Betrieb. Darüberhinaus kann jeder, der einen Jugendlichen unterstützen möchte, eine Patenschaft im Ausbildungszentrum übernehmen oder Mitglied im Verein zur Förderung der Manfred Arens Stiftung werden. Mehr Infos unter www.manfred-arens-stiftung.de sbn