Chillen, Musik hören und Freunde treffen
Schweich · Der Schweicher Stadtrat hat Planungskosten für den Bau eines Jugendzentrums im neuen Haushalt berücksichtigt. Ein zentral gelegener Treffpunkt liegt den Schweicher Jugendlichen sehr am Herzen, wie eine Umfrage zeigt.
Schweich. Wer etwas für Jugendliche tun will, ist gut beraten, deren Wünsche und Bedürfnisse zu kennen. Den Frauen und Männern im Stadtrat Schweich kamen deshalb die Zwischenergebnisse einer Umfrage zum Freizeitverhalten von Jugendlichen in der Verbandsgemeinde Schweich gerade recht (der TV berichtete). Das Kinder- und Jugendbüro Schweich hatte 348 Kinder und Jugendliche befragt. Ganz oben auf der Hitliste stehen Freunde treffen, chillen (entspannen, abhängen) und Musik hören.
Marco Meldau aus Schweich wünscht sich einen modernen Jugendtreff, der zu einer aufstrebenden Stadt wie Schweich passt. Gerne würden er und seine Freunde bei der Gestaltung eines offenen Jugendcafés mitanpacken. So ein Jugendtreff sollte auch Internetzugang und Spielmöglichkeiten bieten, etwa an Konsolen. 60 Prozent der befragten Jugendlichen sind dieser Meinung.
Auch sollte es nach dem Willen der Befragten "mal laut werden dürfen". Disco- oder Partyabende fehlten in Schweich komplett, bedauern die Jugendlichen.
Die 14-jährige Hannah Leinen aus Issel wünscht sich, dass man in Schweich einen aktuellen Film gucken kann und nicht immer nach Trier fahren muss. Diesen Wunsch teilt sie mit fast 65 Prozent der Jugendlichen. Außerdem schlägt sie vor, auch einen Raum im Jugendzentrum anzubieten, den man für private Feiern nutzen kann.
Nähe zur Sportanlage
Sabrina Klas aus Thörnich hat Interesse an Workshops, etwa für Grafiti und Fotografieren. Da sie in Schweich zur Schule geht, wäre für sie ein Jugendzentrum in der Nähe der Schulen und Sportanlagen praktisch. Diesen Standort favorisieren auch Stadtbürgermeister Otmar Rößler und die Jugendpfleger Dirk Marmann (Verbandsgemeinde Schweich) und Isabelle Ziehm (Stadt Schweich, siehe Extra).
Den Jugendlichen geht es aber nicht nur um die Freizeit. 26 Prozent würden sich über ein Beratungsangebot bei privaten Problemen, der Berufswahl und für Bewerbungen freuen. Fast 70 Prozent der jungen Einwohner von Stadt und Verbandsgemeinde Schweich sind in einem oder mehreren Vereinen Mitglied, gestalten also ihre Freizeit bereits aktiv. Trotzdem würden sich rund neun Prozent der Befragten ein Jugendzentrum und die dortigen Angebote ansehen und auch nutzen.
Die Schulen in Schweich platzen aus allen Nähten. So schnell wird sich das auch nicht ändern, denn im großen Neubaugebiet Ermesgraben wohnen viele junge Familien. Ein Jugendzentrum kann also auch in Zukunft mit vielen Nutzern rechnen - besonders wenn bei der Planung die Wünsche der Jugendlichen berücksichtigt werden.
Extra
Jugendzentrum: Der Stadtrat Schweich hat beschlossen, 30 000 Euro Planungskosten für ein Jugendzentrum in den Haushalt 2015 einzustellen. Nach Auskunft von Stadtbürgermeister Otmar Rößler will der Sozialausschuss Fördermöglichkeiten für das Projekt ausloten und eine Arbeitsgruppe initiieren, die sich mit dem Raumprogramm befasst. Das Kinder- und Jugendbüro der VG Schweich soll an den Planungen beteiligt werden. Für Rößler kommt nur ein zentraler Standort in der Nähe des Schulzentrums und der Skater-Anlage für das Jugendzentrum infrage. Das sehen auch die Jugendpfleger Dirk Marmann und Isabelle Ziehm so. Sie setzen sich dafür ein, dass die Jugendlichen bei der Gestaltung ihres neuen Domizils beteiligt werden. alf
