Comedy-Brüder im Wolleparadies
Trier · Ab Herbst will das Freiburger Comedy-Duo Volker und Thomas Martins mit einem neuen Programm auf Tour gehen. Wie das aussehen soll, tüfteln die Brüder derzeit aus. Am Wochenende gaben sie eine Kostprobe davon im Trierer Kultur- und Kommunikationszentrum Tuchfabrik (Tufa).
Trier. Der rote Faden spannt sich im wahrsten Sinne des Wortes durch die Show. Es wird "Wolleyball" gespielt, eine Leiter wird gestrickt, und zum krönenden Abschluss durchbrechen die Brüder sogar die "Schalmauer". Auch wenn die Nummern für das kommende Programm "Faden und Beigeschmack" noch nicht feststehen, wird das Thema "Wolle" wohl den Rahmen bilden.
Keine Show wie die andere
Alles andere wird derweil experimentiert und dabei gekonnt improvisiert. Diesen Eindruck hinterlässt das Comedy-Duo zumindest bei seinem Publikum in der Tuchfabrik vergangenen Freitag und Samstag. Auf kleinen Bühnen möchten Volker und Thomas Martins ihre Nummern für das neue Programm testen und austüfteln. In dieser Probephase soll keine Show wie die andere sein. Ab Herbst will das Chaos-Theater Oropax dann mit dem Endprodukt die größeren Bühnen auf- und heimsuchen.
Was kann man sich unter einem Chaos-Theater vorstellen? In einem Moment sieht die Bühnenkulisse noch aus wie ein buntes Wolleparadies, da kommt Thomas Martins als Mönch verkleidet herein, stellt ein paar dümmlich anmutende Fragen und verschwindet wieder. Kurz darauf tritt sein Bruder Volker Martins als Sexualhormon verkleidet auf die Bühne und trällert ein Lied. Ein paar Szenen später stehen die beiden in der "Robert-Koch-Küche" und bereiten "Shakesbier" im Mixer zu und erklären, wie man wörtlich genommene Tee-Eier herstellt. Das Ganze wird durch schnelle Dialoge und schräge Wortwitze untermalt. Alles in allem ist eine Oropax-Performance überraschend und erfrischend sinnfrei.
Die Brüder Martins aus Freiburg im Breisgau stehen schon seit 1983 gemeinsam auf der Bühne. Sie bringen die Zuschauer durch ihre Eigenarten, ihre Gespräche und komische Einfälle zum Lachen. Durch den häufigen Wechsel von Kulisse und Kostümen erinnert die Vorstellung wirklich an ein Theater - aber eben auf eine sympathische, chaotische Art und Weise, die das Publikum hochgradig verzückt.