Comedy Marko Mijatovic gewinnt 147. Comedy Slam im Mergener Hof in Trier
Trier · Comedy ist eine ernste Sache. Zumindest im mit mehr als 100 Besuchern gefüllten MJC-Keller beim 147. Trierer Comedy Slam.
Der Abend beginnt allerdings mit einiger Schadenfreude: Newcomerin Julia Conrad aus St. Ingbert, die außer Konkurrenz auftritt, schildert drastisch, gestenreich und grimassierend den negativen Erholungswert eines Badeurlaubs mit drei Kleinkindern.
Die Herren des Abends befassen sich mit düsteren Themen: In den sehr schnell vorgetragenen skurrilen Gedichten des Leipzigers Skog Ogvanns sterben Hunde und Menschen; auch Justin Peter aus Karlsruhe trägt mit Genuss Absurdes vor und versucht den Besuchern depressive Zustände begreiflich zu machen. Der Frankfurter Marko Mijatovic rät, Obdachlosen kein Brot sondern was zum Entspannen zu geben und sinniert über Pornos im Internet. Musikalisch, allerdings todernst dabei, geht es der Kölner Sebo Sam an: Sind Duschgels schuld an der Suizidrate? Steht uns der Weltuntergang bevor?
„Comedy ist schneller geworden, es gibt mehr Pointen“, stellt Veranstalter Peter Stablo rückblickend fest. Die Gesellschaftskritik habe abgenommen. Als Sieger des Abends geht Marko Mijatovic vor Skog Ogvann hervor, der sich in seiner Zugabe über sprachlose, Babies küssende Politiker mokiert.