Pandemie Arbeitsgemeinschaft Trierer Karnevalisten sagt Veranstaltungen wegen unklarer Corona-Lage ab

Trier · Die Vereine der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval (ATK) haben beschlossen, die Veranstaltungen für diese Session abzusagen.

 Auftritte wie diesen wird es im kommenden Jahr nicht geben: Die Vorstände der Trierer Karnevalsvereine haben beschlossen, Präsenzveranstaltungen abzusagen.

Auftritte wie diesen wird es im kommenden Jahr nicht geben: Die Vorstände der Trierer Karnevalsvereine haben beschlossen, Präsenzveranstaltungen abzusagen.

Foto: TV/Julia Nemesheimer

Krisensitzung am Sonntagmorgen: Nach einem mehr als zweieinhalbstündigen Treffen haben die Vorstände der Trierer Karnevalsvereine einstimmig beschlossen, Präsenzveranstaltungen abzusagen. Das betrifft den Neujahrsempfang, die ATK-Gala, Weiberdonnerstag und den Rosenmontagszug Trier.

Ebenso empfahlen die Mitgliedsvereine gemeinschaftlich, die Präsenzveranstaltungen der einzelnen Vereine nicht stattfinden zu lassen.

Stefan Feltes, Vizepräsident der ATK, erklärte am Sonntagnachmittag dem TV gegenüber, dass die Entscheidung nicht leichtgefallen sei, aber die derzeit gültige 2Gplus-Regelung für solche Massenveranstaltungen in Hallen nicht praktikabel sei. „Wir hatten am Sonntagmorgen eine sehr konstruktive Sitzung. Wie soll man unter den gegebenen Verhältnissen noch Veranstaltungen planen? Die Lage ist viel zu unklar, um jetzt noch Großveranstaltungen zu machen,“ sagt Feltes. Diese Sichtweise würden alle Mitgliedsvereine teilen.

Die Testpflicht, die für Geimpfte und Genesene gilt und von der lediglich die bereits dreifach Geimpften ausgenommen sind, sei beim Saalkarneval nur sehr schwer umzusetzen. Das betreffe weniger die Besucher der Veranstaltungen, sondern in besonderem Maße die Akteure. Feltes gibt ein Beispiel: „Wenn nur ein Mädchen der Garde vor der Veranstaltung positiv getestet wird, bedeutet das, dass die gesamte Garde in Quarantäne muss, denn vorher finden ja die Generalproben statt. Damit würde ein Programmpunkt komplett ausfallen.“ Das betreffe auch die übrigen Gruppen, die auf Karnevalssitzungen auftreten.

Von daher könne man gar nicht gewährleisten, dass das angekündigte Programm überhaupt stattfinden kann. „Unter den politisch vorgegebenen Leitplanken können wir auf diese Weise keinen Karneval machen,“ betont Feltes. Man wolle der Entwicklung nicht hinterherhinken, sondern ihr einen Schritt voraus sein. Deshalb habe man sich darauf geeinigt, mit der Absage eine klare Botschaft an die Narren der Region zu senden. „Wir wollen nicht zulassen, dass da noch was hineininterpretiert werden kann. Es ist wichtig, dass die Leute wissen, wo sie dran sind und wir können unter den Bedingungen die Veranwortung nicht übernehmen,“ betont Feltes.

Er weist aber auch auf einen weiteren Faktor hin, der den Karneval in Pandemiezeiten erschweren kann: Das Verhalten der Besucher. „Selbst wenn wir Karten verkaufen würden, ist es in der Pandemie nicht klar, ob die Leute an den Veranstaltungen teilnehmen, viele sind ja verunsichert.“ Es komme auch vor, dass manche Künstler aus moralischen Gründen nicht auftreten wollen, weil sie das in Pandemiezeiten für nicht geboten halten.

Sollten sich aber die epidemische Lage und die Corona-Regeln noch bis Ablauf der Session Mitte Februar 2022 bessern, könnten spontan Veranstaltungen, etwa unter 2G, stattfinden, versichert Feltes.  Aber davon sei man momentan noch weit entfernt.

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