Kommentar Corona-Pandemie als Katalysator

Die Sparkasse Trier muss sich bewegen. Die Corona-Pandemie und deren Folgen wirken auf viele Projekte wie ein Katalysator. Denn die Vorteile von Online-Banking und kontaktlosem Bezahlen haben sich spätestens seit März auch bei den bisherigen Skeptikern und traditionellen Bankkunden wie ein Lauffeuer herumgesprochen.

Corona-Pandemie als Katalysator - Ein Kommentar zur Sparkasse Trier
Foto: TV/klaus kimmling

Immer mehr Menschen werden zu dem, was die Fachleute in den Geldhäusern „Multikanalkunden“ nennen: Menschen, die ihre einfachen Bankgeschäfte in Eigenregie online abwickeln, sich am Automaten mit Bargeld versorgen und lediglich bei komplexen Dingen die Beratung eines Fachmanns benötigen, dann aber Verlässlichkeit und große Kompetenz erwarten.

Gerade das kann in einer Ein-Mann-Filiale aber nur sehr bedingt geboten werden, ganz zu schweigen von dem Problem, motiviertes Personal für eine solche Filiale zu finden. Deshalb sind die angekündigten Schließungen nachvollziehbar, trotz der Härte in Einzelfällen. Die Kundenfrequenz ist meist gerade da gering, wo viele ältere Menschen leben. Gut, dass dort zumindest Geldautomaten bleiben – hoffentlich dauerhaft.

Das seit Jahren andauernde Niedrigzinsniveau und der Kostendruck knabbern an der Bilanz der Sparkasse. Das zeigt sich auch an der Entscheidung, die Vorzeigefiliale in der Simeonstraße zu schließen und die Immobilie in 1A-Lage zu vermieten. Auch die Vermietung von 4000 Quadratmetern Bürofläche am Viehmarktplatz sollte sich im Saldo merklich positiv darstellen. Aber was haben die Kunden davon? Hoffentlich besten digitalen Service und kompetente persönliche Beratung, wenn sie gebraucht wird. Der Test kann beginnen.

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