Freizeit Countdown für das Bad an den Kaiserthermen

Trier · Nach dem Ende der Saison im Süd- und Nordbad wird das Bad an den Kaiserthermen am 1. Oktober den Schwimmbetrieb wieder aufnehmen. Ab Montag ist das Reservierungssystem in Betrieb. Die Stadtwerke Trier haben die Zeit der Schließung für umfangreiche Renovierungsarbeiten genutzt.

 Eindrücke vom Bad an den Kaiserthermen. Bis zur Eröffnung am 1. Oktober wird nach umfangreichen Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten noch alles geputzt und für den coronagerechten Betrieb vorbereitet.

Eindrücke vom Bad an den Kaiserthermen. Bis zur Eröffnung am 1. Oktober wird nach umfangreichen Renovierungs- und Verschönerungsarbeiten noch alles geputzt und für den coronagerechten Betrieb vorbereitet.

Foto: Rainer Neubert

Seit dem 14. März sind die Tore des Bads an den Trierer Kaiserthermen geschlossen. Nach Verordnung des Landes Rheinland-Pfalz wäre die Wiedereröffnung bereits im Juni möglich gewesen. Da aber noch Sanierungsarbeiten liefen und das Schwimmbad-Personal der Stadtwerke Trier (SWT) wegen des coronabedingten Aufwands verstärkt in den Trierer Freibädern eingesetzt wurde, fällt das neue Startdatum auf Donnerstag, 1. Oktober. Zuletzt standen noch Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen an.

Werner Bonertz ist als Bereichsleiter der Liegenschaften bei den Stadtwerken auch für das Hallenbad verantwortlich. „Ich bin seit 1994 in dieser Position. Das Bad war in dieser Zeit noch nie so lange geschlossen“, sagt er beim gemeinsamen Rundgang durch die Anlage.

Auch für die 24 SWT-Mitarbeiter sei das eine ungewohnte Situation. „Niemand musste in Kurzarbeit gehen. Auch deshalb waren alle sehr engagiert.“ Die Hälfte der Stadtbad-Beschäftigten halfen in den Freibädern aus. Zudem war bei den Sanierungs- und Reinigungsarbeiten im Bad an den Kaiserthermen und dem dazugehörigen Saunagarten viel zu tun.

Das Bad an den Kaiserthermen vor der Wiedereröffnung
33 Bilder

Das Bad an den Kaiserthermen vor der Wiedereröffnung

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Foto: Rainer Neubert

Wenn in wenigen Tagen die ersten Gäste wieder in den Schwimmbecken ihre Bahnen ziehen, wird einiges anders sein als vor Corona. Nur 130 Gäste – anstatt der üblichen 400 – erhalten nach vorheriger Anmeldung Einlass. Davon dürfen sich 90 Besucher im Schwimmerbereich aufhalten und 30 im Saunagarten. Das sieht das mit dem Gesundheitsamt abgestimmte Hygienekonzept vor.

Die Besucher erhalten für maximal 2,5 Stunden Zutritt. Die Besuchszeiten müssen sie sich mit Schulen und Vereinen teilen. Bei der notwendigen Online-Reservierung, die im Lauf des heutigen Montags freigeschaltet werden soll (siehe Info), muss der Eintritt direkt bezahlt werden.

„Für die Senioren, die keine Möglichkeit für eine Online-Reservierung haben, werden wir eine Lösung finden“, sagt Bonertz und erläutert weiter, dass mehr als ein Drittel der üblichen Schwimmzeit für Reinigung und Desinfektion wegfalle. Deshalb gibt es für das Bad maximal zwei Reservierungszeiträume pro Tag. Die Einrichtung der festen Zeitfenster ist laut Werner Bonertz ein Versuch, möglichst allen Besuchergruppen des Stadtbades gerecht zu werden, auch wenn es schwierig sei, „alle unter einen Hut zu bringen“.

Die Anzahl der Nutzer pro Becken und in den Duschräumen wird ebenfalls begrenzt sein. Die beiden Damenduschbereiche und die dazugehörigen Toilettenanlagen sind komplett erneuert worden. Dort dürfen sich – ebenso wie in den Herrenduschen – vorläufig maximal vier Menschen gleichzeitig aufhalten.

Das Schwimmer- und Lehrschwimmbecken werden in jeweils zwei Doppelbahnen aufgeteilt, in denen im Kreisverkehr geschwommen werden muss. Jede Doppelbahn darf von bis zu 16 Schwimmern gleichzeitig genutzt werden.

Die Benutzung der Rutsche und des Sprungturms wird bis auf weiteres verboten sein. Grund dafür ist laut Werner Bonertz, dass dort das Personal nicht immer gewährleisten könnte, dass alle Nutzer die Abstandsregeln einhalten. Das in diesen Bereichen sicherzustellen, würde die personellen Kapazitäten sprengen. Ausgenommen von der Sperrung des Sprungturms sind Vereine bei ihrem Training.

In neuem Glanz wird am 1. Oktober auch das Kinderbecken erstrahlen. Die Spieleelemente haben einen einen neuen Anstrich erhalten. Außerdem sind in diesem Bereich an den Fenstern Wärmebrücken beseitigt worden. In der außerplanmäßigen Pause seit Mitte März wurden zudem in der gesamten Halle die Fliesen neu verfugt.

Umfassende Sanierungsmaßnahmen gab es auch an den Überläufen von Schwimmer-, Springer- und Lehrschwimmbecken. Dort hatten die Mitarbeiter festgestellt, dass sich an einigen Stellen unter den Fliesen Hohlräume gebildet hatten. „Das hätte in einiger Zeit zu Problemen geführt“, sagt Bonertz.

Einiges getan hat sich auch im Saunabereich. Die Innensaunen haben neue Liegebänke erhalten. Die dürfen allerdings vorläufig noch nicht genutzt werden, weil nur die Außensaunen in Betrieb sein werden. Dort wird es zwar Aufgüsse geben. „Das Wedeln wird aber nicht erlaubt sein.“

 Vorfreude auf die Wiedereröffnung: Werner Bonertz, Bereichsleiter für die Liegenschaften der Stadtwerke Trier, im Gespräch mit den Auszubildenden Vivianne Hübner und Benedikt Bisterfeld.

Vorfreude auf die Wiedereröffnung: Werner Bonertz, Bereichsleiter für die Liegenschaften der Stadtwerke Trier, im Gespräch mit den Auszubildenden Vivianne Hübner und Benedikt Bisterfeld.

Foto: Rainer Neubert

Besonders stolz ist der SWT-Verantwortliche auch auf die Veränderungen im Technikbereich. So kommt das Warmwasser nun nicht mehr aus Tanks, sondern wird aus der Frischwasserleitung unmittelbar erhitzt. Und die deutlich aufgerüstete Lüftungsanlage sorgt für jederzeit frische Luft. Bonertz: „In Corona-Zeiten ist das natürlich besonders wichtig.“ Insgesamt haben die Stadtwerke 600 000 Euro für die Sanierung in die Hand genommen.

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