Meine Hilfe zählt Damit  der Fressnapf nicht leer bleibt

Jünkerath · Meine Hilfe zählt:  Der Verein Tierteller Eifel bittet um Spenden, damit Hunde und Katzen auf dem Land satt werden.

 Wartet auf bedürftige Tierhalter und freut sich über Spenden: Hans-Dieter Budick, Gründer des Tiertellers Eifel in Jünkerath.

Wartet auf bedürftige Tierhalter und freut sich über Spenden: Hans-Dieter Budick, Gründer des Tiertellers Eifel in Jünkerath.

Foto: TV/Christian Altmayer

  Es ist dem Zufall zu verdanken, dass mehr als 30 Besitzer von Tieren in der Eifel ihre Lieblinge wieder satt bekommen. „Wir waren in Köln zufällig an der Tiertafel vorbeigekommen und begeistert“, erinnert sich Hans-Dieter Budick an den Tag, an dem er die Idee hatte, ein ähnliches Projekt in der Eifel zu starten. Er war der Meinung, „so was wie in Köln“ fehle auf dem Land. Die stets steigende Zahl an Kunden gibt ihm heute recht.

Im Februar dieses Jahres eröffnete der Verein mit seinen derzeit neun Mitgliedern den Tierteller Eifel in Jünkerath im Landkreis Vulkaneifel. Es kamen anfangs drei Kunden, wie Budick diejenigen nennt, die nicht genug Geld haben, um Futter für ihre Tiere zu kaufen. Vergangene Woche zählte der Vereinsvorsitzende 34 Menschen, die ihre Tiere nicht unterhalten können und eher selbst hungern, bevor der Liebling nichts zum Fressen hat.

Nachweis der Bedürftigkeit Das Prinzip des Tiertellers gleicht dem der Tiertafeln: Wer zur Futterausgabe kommt, muss nachweisen, dass er sich das Futter nicht leisten kann: Etwa durch eine Bescheinigung vom Jobcenter, vom Arbeitsamt oder mit Hilfe eines Rentenbescheids. Hunde plus  Steuerbescheid müssen mitgebracht werden, bei Katzen genügt eine Bescheinigung etwa vom Tierarzt oder ein Foto mit Kunde und Mieze. Der Tierteller unterstützt maximal drei Tiere, keine neu angeschafften und keine Welpen.

Pro Tier und Futterausgabe muss ein Euro gezahlt werden. Die Menge an Tierfutter richtet sich nach Größe und Art des Vierbeiners. Es gibt Trocken- und Feuchtfutter, manchmal auch Leckerlis und Zubehör wie Fressnäpfe.

Freude und Erleichterung Der Gang zur fast kostenfreien Futterausgabe fällt nicht leicht, wissen Budick und seine Frau Luise, die zweite Vorsitzende ist. Besonders berührt hat ihn vergangenen Monat, als die Besitzer von zwei Hunden und einer Katze sich von Gerolstein nach Jünkerath aufgemacht hatten, weil der Fressnapf aus Geldmangel endgültig leer bleiben musste.  „Sie waren  voller Scham und Scheu“, sagt Budick. Vor Freude und Erleichterung weinend hätten sie das Futter entgegengenommen.

Zusammenarbeit mit Fachleuten Der Tierteller Eifel arbeitet auch mit Fachleuten zusammen: mit den Tierphysiotherapeuten Isabelle Ternes-Kohn und Brigitte Lay. Damit es den Tieren auch gesundheitlich gut gehen soll, ist auf der Internetseite des Vereins zu lesen (www.tiertellereifel.jimdo.com).

Spendenboxen Damit genügend Futter und auch Zubehör in den Räumen in der Bahnhofstraße 28 in Jünkerath für die hilfsbedürftigen Eifeler Tierhalter  bereitsteht, versucht der Verein über mehrere Wege Spenden zu erhalten: Unter anderem können Futter- und Sachspenden persönlich abgegeben werden (siehe Info) und in Hillesheim,  Jünkerath und Gerolstein stehen von Vereinsmitgliedern selbst gebaute Futterspendenboxen in Supermärkten. Sogar Hunderte Kilos an Futter haben namhafte Fachmärkte für Heimtierbedarf schon gespendet. Auch über die  Spendenplattform des Trierischen Volksfreunds „Meine Hilfe zählt“ bittet der Verein  Tierteller Eifel dringend um Unterstützung.  „Haustiere dürfen nicht hungern“ heißt das Projekt, das 1000 Euro benötigt.

TV-Leserinnen und -Leser können unter der Nummer 63017 spenden, damit kein Hund und keine Katze abgegeben werden muss, weil das Geld für Futter augenblicklich fehlt. Budick weiß, dass Tiere oft der  beste Freund und Anprechpartner einsamer, oftmals älterer Menschen sind. Und der Bedarf in der Eifel steigt stetig.

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