Dampfnudeln und Kaviar: Theatersketch auf dem Jubiläumsfest

Trier · Im Jahr 1921 gegründet, ist der Theaterverein Trier-Feyen der älteste seiner Art in Trier. Der runden Geburtstag wurde im Pfarrheim St. Valerius mit einem Festakt gefeiert. Auch verdiente Mitglieder wurden geehrt.

 Schauspieler des Theatervereins: Maria Schwickerath und Herbert May (beide rechts) erhalten die goldene Ehrennadel des Landesverbands Amateurtheater, Stefan Herschler (Dritter von rechts) die silberne. TV-Foto: Dorothee Quaré

Schauspieler des Theatervereins: Maria Schwickerath und Herbert May (beide rechts) erhalten die goldene Ehrennadel des Landesverbands Amateurtheater, Stefan Herschler (Dritter von rechts) die silberne. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier. Deutschland im Jahr 1921. Der Krieg ist verloren, der Kaiser im holländischen Exil. Die Reparationszahlungen des Versailler Vertrags lasten schwer auf dem Land. In Holland gibt der 18-jährige Johannes Heesters sein Bühnendebüt.
"Das Leben ist traurig genug - lasst uns etwas Fröhliches machen", haben sich auch einige junge Männer in Feyen gesagt. So erzählt Hans Schilling, Vorsitzender des Landesverbands Amateurtheater Rheinland-Pfalz, über die Gründung des Theatervereins Trier-Feyen vor 90 Jahren. Auf der Feier zum Jubiläum des Theatervereins im Pfarrheim St. Valerius ehrt er aktive Spieler.
Sein Debüt gab der Theaterverein damals auf der Bühne des Feyener Lokals "Mohrs Garten".
"Über viele Jahrzehnte hatten wir hier eine Kulturgemeinschaft mit dem Musik- und dem Gesangsverein", erinnert sich der stellvertretende Vorsitzende, Stefan Herschler. "Viele Feyener waren in allen Vereinen Mitglied, das gehörte einfach dazu." Gemeinsam habe man so einige Feste gefeiert. Auch die bis vor einigen Jahren in Feyen ansässigen Franzosen seien mit dabei gewesen. Leider sei die Gemeinschaft mit dem Ende des Gesangsvereins auseinandergebrochen.
Mit "Der Meisterboxer" und "Die Biedermänner" hat der Theaterverein in den vergangenen Jahren erfolgreiche Stücke früherer Zeiten wieder aufgegriffen. Kinder freuen sich jeden Winter auf ein Stück mit beliebten Helden wie etwa dem Sams oder Pippi Langstrumpf.
Am Vorabend der Jubiläumsfeier hat das neue Stück "Natur pur" Premiere gehabt. "Wir waren ausverkauft, das Stück kam richtig gut an", freut sich die Vorsitzende, Sabine Schulz-Gerhardt.
Stücke auf Trierer Hochdeutsch


Während viele Theatervereine in der Stadt den Trierer Dialekt pflegen, erklärt sie: "Wir bemühen uns, das zu sprechen, was ein Trierer als Hochdeutsch bezeichnet. Wir haben einfach zu unterschiedliche Dialekte, das hat schon zu vielen Diskussionen geführt." So zanken sich im Sketch "Die Silberhochzeit", mit dem der Verein auf der Feier eine Kostprobe seines Könnens gibt, die beiden Eheleute (Andrée Marita Becker-Paulus und Gerd Fischer) in schönstem Hochdeutsch um die Frage: "Dampfnudeln oder Kaviar?" Für die musikalische Umrahmung sorgt Wolfgang Kernbachs Salonorchester.
Glückwünsche zum runden Geburtstag übermittelt auch Ortsvorsteher Rainer Leh nart, der dem Verein "zum 100-Jährigen vielleicht einen neuen Aufführungsraum" wünscht. Ein Pavillon für Aufführungen im Freien im Gebiet der ehemaligen Kaserne Castelnau sei für den Musik- und den Theaterverein bereits vorgesehen.

Das Theaterstück "Natur pur" wird am Freitag, 16. September, um 20 Uhr und am Sonntag, 18. September, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Valerius in der Clara-Viebig-Straße 17 in Feyen aufgeführt. DQ
Für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft: Anna-Elisabeth Alt, Marion Bartel, Johanna Blau-Bermes, Gerhard Bermes, Hans Doneck, Barbara Fischer; Guido, Hartmut, Ingrid und Otmar Greim; Rosmarie Haas, Vera Hauser, Maria Hebenstreit, Stefan Herschler, Paul Kropp, Friederic und Rosemarie Mainz, Walter Nerschbach, Anna-Maria Ruf, Maria Schrodt, Therese Thommes, Maria Wahlen, Hans Wint rath. 40 Jahre: Alfred Adams, Edith Bermes, Karl-Heinz Kruse, Hans Marx, Anton Schömer, Maria Schwickerath. 60 Jahre: Fred Dewald, Karl-Hans Gehrens, Elisabeth und Hans Wagner. 70 Jahre: Theo Schmitt. Zu Ehrenmitgliedern des Vereins wurden Inge Dewald, Erwin Greim, Herbert May und Mathilde Pleyer ernannt.DQ

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