Trier-Süd. Gemessen an der Zahl der Gottesdienstbesucher war es am Samstagabend in der Pfarrkirche Herz-Jesu in Trier-Süd genau wie Weihnachten. Wenn so viele Gläubige auf einmal kommen, hat dies einen speziellen Grund.

Auch Pilgervater feierte Jubiläum

In diesem Falle war es Pfarrer Werner L. Mathieu, der sein Goldenes Priesterjubiläum dort feierte, wo er 28 Jahre lang (von 1973 bis 2001) gewirkt hatte. Die Wiedersehensfreude war groß, auch beim anschließenden Empfang im Pfarrheim. Und wenn am Schluss eines Gottesdienstes gleich mehrfach applaudiert wird, ist dies ebenso nicht alltäglich. Bei Priester Werner L. Mathieu applaudierten die Menschen gern, war in der Kirche zu spüren. Auf die ihm eigene Art dankte er zum einen für die feierliche Gestaltung des Gottesdienstes aber auch dafür, dass er so lange als Priester wirken durfte. Schon im Kindergartenalter habe für ihn festgestanden, Priester werden zu wollen, gab Werner L. Mathieu eine Begebenheit aus seinen Kindertagen zum Besten. Gewollte oder ungewollte Begleiterscheinung dabei war der Abstand zu den gleichaltrigen Mädchen, die ihm sein Berufswunsch einbrachte. Die eigene Deutung des Unterschieds von Primiz (Erst-Gottesdienst eines Priesters nach der Weihe) und Priesterjubiläum wollte er den Gläubigen nicht vorenthalten. Bei der Primiz hieße es, seht, da kommt er - und beim Jubiläum: Seht, da bringt man ihn.

Mit am Altar Abt Ignatius Maaß. In seiner Predigt wies er auf das pastorale Vermächtnis des Jubilars hin: "Lebendige Gemeinde, Kirche im Dialog mit der Gesellschaft, Ökumene und geschwisterliche Verbundenheit mit unseren älteren Brüdern und Schwestern im Glauben."

Ebenfalls ihr goldenes Priesterjubiläum feierten am vergangenen Sonntag in der St. Matthias Basilika Bruder Bernhard Haverkamp und Professor Dr. Josef Steinruck.

Letzterer war bis zu seiner Emeritierung Professor für Kirchengeschichte an der Katholischen Fakultät Trier. Bruder Bernhard Haverkamp kennen viele noch als Religionslehrer an mehreren Trierer Schulen oder aus der kirchlichen Jugendarbeit.

Als "Pilgerpfarrer" hieß Bruder Bernhard Haverkamp zehn Jahre lang Pilgergruppen in St. Matthias willkommen.