Danke, Werner!

Als (Sport-)Journalist hat man Träume. Zum Beispiel, mal als Berichterstatter bei Olympischen Spielen dabei zu sein. Oder bei einer Fußball-Weltmeisterschaft oder -Europameisterschaft. All das hat schon geklappt.



Die Erfüllung eines anderen Traums schien hingegen so fern zu sein wie eine deutsche Fußball-Meisterschaft für die SpVgg Unterhaching.

Zu einem "richtigen" Sportreporter-Leben gehört, sich einmal einen gepflegten Anschiss von Werner Lorant abzuholen. Von dem Fußball-Trainer, der sich im Profi-Geschäft den Ruf als einer der härtesten Hunde erarbeitet hat. Der zu seiner "Glanzzeit" bei 1860 München vor mehreren Jahren bekannt war für seine emotionalen Ausbrüche an der Seitenlinie.

Aber Lorant hatte sich aus dem Staub gemacht, aus meinem Dunstkreis. In die Türkei, in den Iran und nach China.

Aus der Traum? Fast. Denn Lorant hat sich kurzzeitig noch mal blicken lassen. In Deutschland, in Bayern. Da habe ich zugeschlagen - und mir den Traum erfüllt. Anfang August. Als Zaungast beim Bezirksliga-Spiel zwischen Altenerding und dem Münchner Club Ata Spor, bei dem er für vier Wochen angeheuert hatte. Strategisch günstig stand ich hinter seiner Trainerbank. Für jedermann sichtbar mit Stift und Block - um sein Wirken festzuhalten. Nach 50 Minuten war es so weit: "Ey, hör auf damit, alles aufzuschreiben", pflaumte er in meine Richtung. Rrrrumps. Das saß. So sollte es sein.

Danke, Werner! Dafür, dass ich mich nun neuen Träumen zuwenden kann.