Das älteste Gewerbegebiet der Stadt

Trier-Nord · Hier Sekt oder Porsche, dort Schaltschränke oder Arbeitslosengeld: Das älteste Gewerbegebiet der Stadt trägt den Namen seiner Lage, Trier-Nord. Im Rahmen unser Stadtteilserie blicken wir hinter die Kulissen des Gewerbegebiets mit 80 Betrieben und 3800 Beschäftigten.

Das Gewerbegebiet Trier-Nord, das am Verteilerkreis und an der Autobahn A 602 liegt, ist Arbeitsplatz für 3800 Beschäftigte. In unserer Stadtteilserie blicken wir heute auf das älteste Industrie- und Gewerbegebiet der Stadt - darauf, wie es sich entwickelt hat und welche großen Arbeitgeber es dort gibt.Damals: "Bis in die 1960er Jahre hatten Kleingärtner dort ihre Lauben stehen", erinnert sich Gerhard Thesen vom Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Trier. Ende der 1960er Jahre habe die Stadt das Gebiet erschlossen und dafür drei Millionen Mark in die Entwicklung investiert. Nach rund 30 Jahren seien alle Flächen verkauft gewesen. 80 Firmen haben sich dort angesiedelt. 1969 habe dort auf 40 000 Quadratmetern Fläche auch die erste Mosellandausstellung mit 521 Ausstellern stattgefunden, Triers einstige Verbrauchermesse, die 2006 begraben wurde.

 Herres-Sekt ist eines der Unternehmen, das seinen Sitz in Trier-Nord hat. Foto: privat

Herres-Sekt ist eines der Unternehmen, das seinen Sitz in Trier-Nord hat. Foto: privat

Die Entwicklung: Dessen ungeachtet floriert in Trier-Nord seit nun 40 Jahren die Wirtschaft. Abgesehen von Autohändlern nahezu aller Marken trifft man dort bis heute fast ausschließlich auf verarbeitende und produzierende Unternehmen. Darunter finden sich Trierer Firmen mit Tradition wie Natus mit 600 Mitarbeitern und Herres-Sekt mit 120 Mitarbeitern. 5000 elektrotechnische Schaltschränke verlassen jedes Jahr das Betriebsgelände der Firma Natus in Trier-Nord und werden in die ganze Welt verschickt. "Besonders die direkte Anbindung an die Autobahn macht den Standort Trier-Nord begehrenswert", sagt Nina Blumkind, Pressesprecherin der Firma Natus.
Im Jahr 2012 füllte Herres Sekt - 1959 einer der Ersten am Standort Trier Nord - mehr als 112 Millionen Flaschen ab. In vier Anlagen werden bis zu 80 000 Flaschen Sekt pro Stunde produziert, die in mehr als 35 Länder verkauft werden.

1972 zog auch die Handwerkskammer (HWK) in die Loebstraße und baute dort ein Berufsbildungszentrum, in dem die Lehrlinge die überbetriebliche Ausbildung absolvieren. Die HWK vertritt knapp 7000 Mitgliedsbetriebe mit mehr als 39 000 Beschäftigten und rund 4000 Lehrlingen.
Auch die ehemaligen Kasernengelände in der Dasbach- und Metternichstraße wurden nach dem Abzug der französischen Streitkräfte im Jahr 1999 in das Gewerbegebiet integriert. Die Liegenschaften sind mittlerweile komplett vermarktet.

Auf der Konversionsfläche Dasbachstraße hat sich 2002 mit einem Neubau die Agentur für Arbeit angesiedelt. Mit den 260 Mitarbeitern zogen 650 000 Akten und 8500 Umzugskisten aus der Schönbornstraße in das 13 Millionen Euro teure Bürogebäude. Heute arbeiten dort 400 Männer und Frauen. Neben der Agentur für Arbeit beherbergt der moderne Bau ebenfalls das Jobcenter des Landkreises Trier-Saarburg. Erst Mitte Juni diesen Jahres wurde dort das Berufsinformationszentrum (Biz) umgebaut, neu möbliert und mit modernen Angeboten und Medien ausgestattet (der TV berichtete).

In der ehemaligen Kaserne Metternichstraße ist auch wieder Leben eingekehrt. Dort hat der Trierer Traditions-Schuhhersteller Romika mit 100 Mitarbeitern seinen Hauptsitz und ein Logistikzentrum. Zudem befindet sich dort das Restaurant Romikulum mit Biergarten und Veranstaltungshalle.
Zu guter Letzt zog der Fahrradhändler Monz vor wenigen Monaten aus der Bruchhausenstraße in die Loebstraße und konnte damit seine Geschäftsfläche von 550 auf rund 800 Quadratmeter vergrößern.

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