Das Aus für den geplanten Mosel-Hochwald-Radweg

In der Verbandsgemeinde (VG) Ruwer richten sich die Blicke auf die Nachbar-VG Kell, die der Kommunalrefom zum Opfer fallen dürfte. Wohin bewegen sich die Gemeinden rund um Kell? Mit dieser Frage befasste sich gestern auch der VG-Rat Ruwer. Thema außerdem: Das Ende des Mosel-Hochwald-Radwegs.

 Gleichstellungsbeauftragte Marlies Roth. TV-Foto: Archiv/Anja Fait

Gleichstellungsbeauftragte Marlies Roth. TV-Foto: Archiv/Anja Fait

Waldrach. (f.k.) Grundlegende Beschlüsse hatte der VG-Rat Ruwer in der jüngsten Sitzung am Mittwoch nicht zu fassen. Stattdessen standen Informationen und Anfragen im Vordergrund. Dazu zählte auch das überraschend auf die Tagesordnung geratene Projekt des Mosel-Hochwald-Radweges. Baukosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro hatten die VG-Gremien schon am Anfang des Jahres vor dem Projekt zurückschrecken lassen (der TV berichtete). Beschlossen wurde damals nur, eine Fördervoranfrage zu stellen. In der gestrigen Sitzung präsentierte Bürgermeister Bernhard Busch die gerade am Mittwochmorgen eingetroffene Ablehnung aus Mainz. Mit dieser Absage, so die Auffassung aller Fraktionen, sei das Radweg-Projekt "gestorben" und könne abgehakt werden.

Im Grundsatz offen für Fusions-Partner



Die kommende Kommunalreform war Thema einer Anfrage von CDU-Fraktionsvorsitzendem Erich Griebeler. Bekanntlich gehört auch die Nachbar-VG Kell am See mit nur 9500 Einwohnern zu den Auflösungs-Kandidaten.

"Inwieweit könnte auch die VG-Ruwer davon betroffen sein? Gibt es Überlegungen in Orten der VG Kell, künftig der VG Ruwer beizutreten?", fragte Griebeler. Bürgermeister Busch berichtete dazu von Gesprächen der Keller CDU-Fraktion in Mainz und mit dem Gemeinde- und Städtebund sowie von fraktionsinternen Beratungen der Keller SPD. Wohin die Reise aber gehe, sei dann letztlich die Entscheidung des noch amtierenden Keller VG-Rates. Viele Orte der VG Kell tendierten aber eher in Richtung Saarburg. Grundsätzlich - und dem stimmte der Rat mehrheitlich zu - solle sich die VG Ruwer aber offen gegenüber allen am Beitritt interessierten Gemeinden der VG Kell zeigen.

Der aufrichtige Dank aller Fraktionen wurde der Gleichstellungsbeauftragten Marlies Roth zuteil, die nach zwei Jahren ihrer ehrenamtlichen Arbeit erstmals einen umfangreichen Tätigkeitsbericht vorlegte.

"Ich bin keine Emanze und habe auch nichts gegen Männer. Ich habe dieses Amt nur übernommen, weil ich Frauen helfen will", schickte Roth voraus. Anlass zur Diskussion gab ihr schriftlich vorgelegter Tätigkeitsbericht nicht - er wurde vom Rat einstimmig angenommen.

Offene Fragen, mit denen sich dieser Rat später wird befassen müssen, hinterließen jedoch ihre Anmerkungen zu den Problemen alleinerziehender berufstätiger Frauen.

Roth: "Aus meinen zahlreichen Gesprächen kann ich bei der Gleichstellung von alleinerziehenden Frauen noch einen erheblichen Nachholbedarf erkennen." Was in der VG dringend geschaffen werden müsse, seien Krippenplätze für Null- bis Zweijährige oder ersatzweise die Einrichtung von Tagesmutterstellen. Eine gute Ausbildung alleinerziehender Frauen sei unbedingt erforderlich und für deren Existenz eine Notwenigkeit.

"Wenn wir aber meinen, in diesem Bereich kurzfristig für einige wenige Jahre sparen zu können, dann schaffen wir uns am Ende ein sehr teures und zeitlich unbegrenztes soziales Dauerproblem", erklärte Roth.

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