Das Auto nicht verteufeln

TRIER. Den Bus und die Bahn nehmen, statt Auto zu fahren – das ist Sinn und Zweck der Aktion "Autofasten". Mitmachen ist noch möglich.

 Die Organisatoren der "Autofasten"-Aktion gehen mit guten Beispiel voran und schwingen sich aufs Rad. Von links: Hans-Gerd Wirtz (Bistum Trier), Jörg Weber (Evangelischer Kirchenkreis Trier), Veronika Zänglein (Verkehrsverbund Region Trier), Gundo Lames (Bistum Trier) und Bernhard Riedel (Zweiradwerkstatt).TV-Foto: Bianca Weber

Die Organisatoren der "Autofasten"-Aktion gehen mit guten Beispiel voran und schwingen sich aufs Rad. Von links: Hans-Gerd Wirtz (Bistum Trier), Jörg Weber (Evangelischer Kirchenkreis Trier), Veronika Zänglein (Verkehrsverbund Region Trier), Gundo Lames (Bistum Trier) und Bernhard Riedel (Zweiradwerkstatt).TV-Foto: Bianca Weber

1998 fiel der Startschuss für die Aktion "Autofasten". Den Anstoß gaben das Bistum Trier und die Evangelische Kirche im Rheinland. Mittlerweile reicht das Aktionsgebiet von Rheinland-Pfalz über das Saarland bis nach Hessen und Luxemburg. Mehr als 10 000 Bürger haben sich in den vergangenen zehn Jahren am Autofasten beteiligt, allein in der Region Trier waren es über 3000. Deshalb spricht Gundo Lames vom Bistum Trier von "einer Erfolgsgeschichte". "Die Kirchen wollen mit ihrer Fastenaktion Menschen dazu anstiften, das eigene Mobilitätsverhalten zu überdenken und Alternativen zum Auto auszuprobieren", erklärt Lames die Idee. Dass das gelingt, bestätigt eine Studie der Universität Trier über die Langzeitwirkung von Autofasten. Rund 400 Autofaster beteiligten sich 2001 an einer Umfrage, 61 Prozent von ihnen gaben an, sie hätten ihr Verkehrsverhalten durch die Aktion geändert. "Acht oder neun Leute haben sogar ihr Auto verkauft", sagt Hans-Gerd Wirtz vom Bistum Trier. So weit muss es nicht gehen. Die Kirchen appellieren an die Bürger, in der Zeit vom 4. März bis zum 1. April das Auto möglichst häufig stehen zu lassen und auf das Rad, den Bus oder die Bahn umzusteigen - und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Warum nehmen sich die Kirchen dieses Themas an? "Seit Jahren setzen sich die Kirchen für die Bewahrung der Schöpfung, also für den Schutz von Natur und Umwelt ein", sagt Jörg Weber vom Evangelischen Kirchenkreis Trier. In die Fastenzeit passe die Aktion, weil fasten bedeute, gewohnte Verhaltensweisen zu unterbrechen, ergänzt Gundo Lames. Zwei Wochen kostenlos mit Bus und Bahn fahren

Zahlreiche Verkehrsverbünde unterstützen das Autofasten und steuern insgesamt 800 so genannte "Autofasten-Tickets" bei. Diese werden unter den angemeldeten Autofastern verlost. Das Ticket berechtigt dazu, zwei Wochen lang Bus und Bahn des jeweiligen Verkehrsverbunds kostenlos zu nutzen. Der Verkehrsverbund Region Trier vergibt 200 Tickets. Die Gewinner bekommen zusätzlich Leihfahrräder von der Zweiradwerkstatt des Bürgerservice gestellt. So können die Autofaster nach Lust und Wetter entscheiden, ob sie aufs Rad steigen oder Bus fahren. Bis zum 26. Februar können sich Autofaster anmelden. Informationen gibt es im Internet unter www.autofasten.de.

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