Das Fiebern hat ein Ende

Die teuerste Wahlschlacht in der Geschichte der USA ist geschlagen - oder entschieden. George Bush ist der strahlende Sieger. Der bisherige Präsident ist auch der zukünftige. Im Mittelalter wurden Wettkämpfe auf dem Turnierplatz ausgetragen, heute begeistern sich Millionen an Fernsehduellen.

Der Schein ist Trumpf, das Sein tritt in den Hintergrund. Zählen im Urland der Demokratie nur noch Geld, Macht und Showbusiness? Das Geschäft mit der Angst blüht. Nach dem 11. September 2001 scheint alles erlaubt, was beruhigt. Dass die Gründe für den Irakkrieg sich in Nichts auflösten, dass ein Präsident sich von Gott dazu beauftragt fühlt, das Böse zu besiegen, das scheint o.k. zu sein im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Strahlende Sieger werden gefeiert, ganz gleich, wofür sie inhaltlich stehen. Das erinnert mich an ein Bild in der Bibel. Den Tanz um das goldene Kalb. Damals erlagen die Menschen der Versuchung, sich von Gott ein Bild zu machen. Nur das Sichtbare, Blendende und Majestätische zählte. Aus christlicher Sicht sollte ein Mensch, der über eine große Machtfülle verfügt, nicht vergessen, dass er Fehler macht und auf die Vergebung Gottes und der Menschen angewiesen ist. Er sollte auch der Versuchung widerstehen, die eigenen Vorstellungen als von Gott geboten anzusehen. Es ist oft nur ein kleiner Schritt vom "Kind Gottes" zum Menschen, der sich für Gott gleich hält. Ein im christlichen Sinn verantwortungsbewusster Mensch prüft seine Ideen und Vorstellungen an den Empfehlungen Jesu. Die Macht, die ihm das Amt gewährt, nutzt er zum Wohle der Bedürftigen. Elke Füllmann-Ostertag Pfarrerin, Saarburg

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