"Das ist eine einzige Schlammhölle"

Orscholz · Der Däne Sören Nissen hat seinen Vorjahreserfolg beim Saarschleifen-Bike-Marathon wiederholt. Bei schwierigen äußeren Bedingungen stach Nissen seinen Hauptkonkurrenten aus Holland auf der 98 Kilometer langen Strecke klar aus.

 Markus Risse aus Mayen führt ein Fahrerquartett den Berg hinauf an. Am Ziel war sein Trikot nicht mehr so schön weiß´ wie hier. Teilweise waren die Fahrerim Ziel kaum noch zu erkennen. Foto: Jenal

Markus Risse aus Mayen führt ein Fahrerquartett den Berg hinauf an. Am Ziel war sein Trikot nicht mehr so schön weiß´ wie hier. Teilweise waren die Fahrerim Ziel kaum noch zu erkennen. Foto: Jenal

Orscholz. Um 13.42 Uhr hat Sören Nissen das Ziel in Sichtweite, das Ende der Strapazen steht unmittelbar bevor: Ein letztes Mal steuert der Däne sein Mountainbike um die Kurve, dann lässt er seiner Freude auf den letzten Metern freien Lauf: Jubelnd reißt Nissen die Arme nach oben und überquert unter großem Beifall als neuer und alter "König der Saarschleife" die Ziellinie vor dem Cloef Atrium in Orscholz.
Der 28-Jährige hatte bei der 9. Auflage des Saarschleifen-Bike-Marathons über die Langdistanz letztlich klar die Nase vorn, in einer Zeit von 4:12:01 Stunden bewältigte Nissen die 98 Kilometer knapp sieben Minuten schneller als der zweitplatzierte Holländer Ramses Bekkenk: "Ich hatte heute genug Kraft und konnte mich schon früh absetzen. Dieser Erfolg bedeutet mir sehr viel", sagte der Doppelsieger, der sich auch von der vom Regen aufgeweichten und tückischen Strecke nicht beirren ließ: "Die erste Runde war von den Bedingungen her noch in Ordnung, in der zweiten wurde es aber sehr schwierig", so Nissen. "Das ist inzwischen eine einzige Schlammhölle da draußen."
Neben den Problemen auf der Strecke mussten die 1086 Fahrer durch den Matsch auch ästhetische Einbußen in Kauf nehmen. "Wie seht ihr denn aus?" war im Zielbereich eine oft gestellte Frage, die Farbe matschbraun schwer in Mode. Oranje konnte da nicht ganz mithalten: Rekordsieger Bekkenk (bisher drei Erfolge) wehrte sich zwar nach Kräften, musste Nissen aber nach 20 Kilometern ziehen lassen und sich mit Rang zwei begnügen. Dritter wurde Niels Boon (Sieger 2008), gefolgt von fünf weiteren Holländern.
Lokalmatador wird Zweiter


Bei den Frauen reichte es für die Niederlande dagegen zum Sieg: Mirre Stallen fuhr ihren dritten Marathon-Erfolg nach 2008 und 2009 ein.
Aus saarländischer Sicht lief es vor allem auf der Mittelstrecke glänzend: Silke Schmidt (Niederlinxweiler) gelang ihr mittlerweile fünfter Sieg über die 53-Kilometer-Distanz.
Auch bei den Männern ging Platz eins ins Saarland. In einem spannenden Endspurt lag Sascha Schwindling vom RSC St. Ingbert am Ende drei Sekunden vor Lokalmatador Jürgen Scholtes (Team Saarschleife). Auf der Kurzstrecke (30 Kilometer) waren Matthias Lauer (RC Pfälzerwald) und Farah-Nelly Dörr (St. Ingbert) die Gewinner, als solcher fühlte sich aber auch Peter Hoffmann: "Es war die Reise wert", zog der in der Nähe von Koblenz beheimatete Debütant ein positives Fazit.

Das taten auch die Veranstalter des Bike-Marathons: "Wir sind sehr zufrieden. Die meisten haben sich vom Regenwetter nicht abschrecken lassen, Organisation und Ablauf liefen einwandfrei", sagte Organisationsleiter Thorsten Scholtes, der das Rennen an der Saarschleife, dem nächstes Jahr das zehnjährige Jubiläum bevorsteht, als "großen Erfolg" ansieht. Die konstant hohe Nachfrage gibt ihm mehr als recht. dab

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