Ein Mädchen liegt auf dem Boden. "Ich werde heute noch sterben", haucht sie und fleht: "Mutter, bitte kümmere Dich um meine Kinder!" Mit eindrucksvollen Rollenspielen haben Schüler der Trierer Ludwig-Simon-Realschule am Freitag auf die Aids-Problematik vor allem in Afrika aufmerksam gemacht. Lautstark forderten sie billigere Medikamente, bessere Aufklärung und mehr Entwicklungshilfe. Eine Woche lang hatten sie sich bei einer Projektwoche unter Anleitung der Trierer Unicef-Gruppe mit dem Thema auseinander gesetzt. Beim Fest zum 50-jährigen Bestehen ihrer Schule am Freitag präsentierten sie ihre Ergebnisse - wie die übrigen 26 Projektgruppen auch. Das Thema Afrika zog sich wie ein roter Faden durch das Programm: Die Kinder hatten Safari-Kulissen gebaut und schossen darin Fotos, sie kochten afrikanische Speisen und mixten exotische Getränke, sie führten afrikanische Tänze auf und trommelten, was das Zeug hielt. Viele Workshops hatten die Lehrer organisiert, andere wurden von externen Partnern betreut. Wie das Unicef-Projekt. "Es ist Teil eines bundesweiten Aktionstags gegen Aids, mit dem wir auf die Situation betroffener Kinder aufmerksam machen", erklärte Simone Plifke von Unicef Trier. Bei den Teilnehmern hat das Thema tiefe Eindrücke hinterlassen: "Ich wusste nicht, dass so viele Menschen diese Krankheit haben. Es ist gut, dass wir uns damit beschäftigen", sagt Siebtklässlerin Kristina Keller. Doch Projektwoche und Schulfest haben den 500 Schülern nicht nur ernste Erfahrungen gebracht: Ein Schüler, erzählt Lehrerin Irmgard Waschbisch, habe gesagt: "Das ist genauso schön wie Ferien!"