Das jüdische Leben in Trier

Trier · Trier (red) Ein Ausstellungsprojekt der Jüdischen Gemeinde Trier zeigt einen Überblick über die fast 2000-jährige Geschichte der Juden in Trier bis in die Nachkriegszeit und gibt einen Einblick in den heutigen Alltag der jüdischen Gemeinde. Anlässlich der Ausstellungseröffnung am Mittwoch, 4. Oktober, 18 Uhr, in der VHS Trier am Domfreihof wird Jeanna Bakal, die Vorsitzende der Jüdischen Kultusgemeinde Trier, ein Grußwort sprechen.

Ralf Kotschka, Kurator und Ausstellungsmacher, führt in die Ausstellung ein, die bis zum 20. Oktober im Foyer des Bildungszentrums am Domfreihof zu sehen sein wird. Im Rahmen des Begleitprogramms wird Dr. Gerold Bönnen, Leiter des Jüdischen Museums in Worms, am 11. Oktober, 19 Uhr, einen Vortrag über die Situation der deutschen Juden im 19. Jahrhundert halten: Das 19. Jahrhundert ist für die Juden in den deutschen Staaten von tiefgreifenden Wandlungen gekennzeichnet: Von einer Randgruppe der Gesellschaft wandelt sich die jüdische Bevölkerung in eine dynamische, erfolgreiche, auf allen Feldern im Aufstieg begriffene bürgerliche Elite, die bereits zur Zeit der Reichsgründung überproportional den gehobenen sozialen Schichten angehört. Dies geht mit tiefgreifenden Veränderungen in der Religionspraxis, dem Selbstverständnis und den Handlungsspielräumen einher. Der Vortrag gibt einen Überblick über die gesellschaftlichen, religiösen und rechtlichen Wandlungsprozesse mit ihren bis zum Bruch von 1933 nachhaltig wirksamen Folgen für die Identität der jüdischen Minderheit Deutschlands.

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