Das Land ist am Zug

Der nächste kleine Schritt hin zur Sanierung des Moselstadions ist vollbracht: In dieser Woche werden die detaillierten Planungsunterlagen an das Innenministerium sowie die ADD übersandt. Unabhängig davon, ob die Eintracht aufsteigt oder nicht, soll das 1,5-Millionen-Euro-Projekt umgesetzt werden.

Trier. "…und täglich grüßt das Murmeltier" heißt ein bekannter Hollywood-Streifen. Jährlich grüßt das Murmeltier, was die Sanierung des Moselstadions betrifft. Aber nun sieht es so aus, als ob Bewegung in die Angelegenheit käme. "Diese Woche werden die planungsreifen Unterlagen parallel zum Innenministerium nach Mainz und zur ADD versandt", sagte Triers Bürgermeister Georg Bernarding auf TV-Anfrage. Seit 2005 ist man sich mit Mainz einig, dass das Stadion ein Sanierungsfall ist. Während im Trierer Haushalt immer wieder die nötigen Mittel eingestellt wurden, wurde man vom Land vertröstet, was die für die Umsetzung nötige Förderung betrifft. Als aber im Januar der Innenminister das Stadion besichtigte, sagte Karl Peter Bruch: "Das kann man so nicht lassen." Mit rund 1,38 bis 1,5 Millionen schlägt die Sanierung zu Buche. Dazu zählen unter anderem die Sanierung von Toilettenanlagen unter der Sitzplatztribüne, die Dachsanierung, die Toiletten und Umkleidekabinen unter der Haupttribüne und im Hauptgebäude sowie der Bau von Verkaufscontainern. Als Bruch im Januar vor Ort war, schien klar, dass die Eintracht den Sprung in die neue Regionalliga schafft, nun ist der Aufstieg in Gefahr. Für Bernarding kein Grund, über das Projekt nachzudenken: "Die Sanierung wird unabhängig von der Ligazugehörigkeit der Eintracht durchgezogen." Denn sie soll nicht nur den Fußballern, sondern auch allen Nutzern des Stadions - Leichtathleten, Stadionbesuchern oder Schulklassen - zugute kommen. Dass die Sanierung bis zum SVE-Saisonbeginn im August abgeschlossen ist, davon ist derzeit nicht auszugehen. "Ich hoffe, dass wir bis Ende des Jahres alles über die Bühne haben", sagt Bernarding. Alles steht und fällt mit den Förderzusagen aus Mainz. "Wir gehen weiterhin von einer 70-prozentigen Förderung aus", sagt Bernarding. Vom Innenministerium hieß es schon im Februar: "Grundsätzlich fördern wir, aber was und wie viel können wir erst sagen, wenn die detaillierten Unterlagen vorliegen." Und diese werden im Laufe der Woche in Mainz eintreffen. "Ich hoffe, dass es dann sehr schnell geht, und wir noch vor der Sommerpause mit den Ausschreibungen und vielleicht auch den Baumaßnahmen beginnen können", sagte Bernarding. Auf einen schnellen Baubeginn hofft man auch bei der Eintracht: "Wir brauchen einfach mehr Komfort im Stadion", sagt Geschäfststellenleiter Dirk Jacobs. "Nicht nur für die Zuschauer, sondern auch unsere Sponsoren. Wir müssen ihnen einfach mehr bieten." Vorrangig sei die Dachsanierung, "denn vorher brauchen wir mit Umkleidekabinen und Duschen gar nicht anzufangen", sagt Jacobs, dessen Verein in der Regionalliga 40 Quadratmeter große Kabinen nachweisen muss. Zum Tempo des Landes meint er: "Wenn wir nur ansatzweise so gefördert würden wie Kaiserslautern, wären wir hier als Verein schon viel, viel weiter. Aber auch Mainz und Koblenz können sich nicht beklagen."

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