Das Leid mit den Leitplanken

Osburg. (fubi) Das 38. Motorradtreffen des Trierer Motorrad Clubs in Osburg war in vieler Hinsicht eine gelungene Veranstaltung. Es kamen mehr Besucher als bei der Standortpremiere vor einem Jahr, und die Diskussion um Unterfahrschutze für Leitplanken in der Region Trier wurde erneut angestoßen.

Der Trierer Motorrad Club (TMC) veranstaltete sein Treffen in diesem Jahr unter dem Motto Leitplanken statt Leidplanken. Der Verein engagiert sich auf diese Weise für das Anbringen von so genannten Unterfahrschutzen an für Zweiradfahrer gefährlichen Kurvenbereichen. Durch diese pendelnd angebrachten Planken soll im Fall der Fälle ein Teil der Aufprallenergie aufgefangen werden und das Durchrutschen der Fahrer unter den Leitplanken und damit möglicherweise verbundene Amputationen von Gliedmaßen verhindert werden. Eine gesetzliche Vorschrift für die generelle Anbringung solcher Unterfahrschutze existiert bislang nicht. Spenden für sichere Leitplanken

Ein Problem sind die Kosten für die zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Bernd Fries, Leiter des Regionalbüros Trier des Bundesverbands der Motorradfahrer beziffert sie wegen des gestiegenen Metallpreises auf mittlerweile fast 30 Euro je laufenden Meter. "Das ist doppelt so viel wie noch vor fünf Jahren", sagte Fries, der auf dem Treffen Spendengelder sammelte. Fries hat aus dem in den vergangenen Jahren gesammelten Budget in der Region Trier bereits an mehreren Unfallschwerpunkten Unterfahrschutze anbringen lassen. Das macht Sinn, denn die hiesige Landschaft bietet attraktive Strecken für einheimische Motorradfahrer und Zweiradtouristen aus den benachbarten Ländern. Fries würde gerne auch von anderen Vereinen eingeladen werden, um ihnen das Thema "Unterfahrschutz" näher zu bringen. Um auch die Politik für die Sicherheit der Zweiradfahrer aufmerksam zu machen, hatte der TMC den Bundestagabgeordneten Bernhard Kaster (CDU) zu ihrem Treffen eingeladen. Kaster reagierte prompt, erkundigte sich beim Landesbetrieb für Straßen und Verkehr in Koblenz und überbrachte in Osburg die positive Nachricht, dass die in der Kritik stehende Beplankung entlang der B 422 zwischen Trier-Ehrang und Kordel baldmöglichst überprüft wird. Kaster zeigte sich inmitten der Motorradfahrer beeindruckt von der Initiative des TMC und dem außergewöhnlichen Einsatz von Bernd Fries. Er werde mit dem Verein und Fries in Kontakt bleiben, versprach der Abgeordnete. Ein hervorragendes Miteinander zeigten die Besucher des Treffens. Von Nah und Fern waren die Biker angereist, um Gleichgesinnte zu treffen und die schöne Landschaft sprichwörtlich zu erfahren. Das Ehepaar Beni und Tony Steurs kam mit Motorrädern aus dem belgischen Hechtel und war beeindruckt. "Wir waren zwar schon mal vor etlichen Jahren auf dem Treffen des TMC, damals noch in Zemmer-Rodt, aber hier in Osburg ist es noch schöner", sagten sie unisono. "Besonders die Impressionen der geführten Ausfahrt des TMC haben uns sehr gefallen. Die Landschaft mit ihren Bergen und Tälern oder entlang der Mosel ist einfach traumhaft und perfekt für einen Wochenendausflug", sagte Beni nach der zweistündigen Tour, an der zahlreiche Biker teilgenommen hatten. Die familiäre Atmosphäre wurde am Abend rund um das obligatorische Lagerfeuer intensiviert. Es gab wie immer viel zu erzählen seit dem Treffen im vergangenem Jahr. Über den reibungslosen Ablauf der Veranstaltung freute sich auch die erste Vorsitzende des TMC, Ingrid Scharfschwerdt. Für sie war es die erste Veranstaltung als Vereinspräsidentin. "Ich bin sehr glücklich, dass der Standort bereits im zweiten Jahr so gut von unseren Gästen angenommen worden ist. Es hat in diesem Jahr einfach alles gepasst. Das Wetter, die angereisten Biker, der Besuch von Bernhard Kaster, der Informationsstand von Bernd Fries sowie die Tombola, deren Erlös für die Leitplankenaktion gespendet wird", sagte Scharfschwerdt. Und: "Alle Beteiligten haben unser Treffen zu einem gelungenen Event gemacht", so Scharfschwedt weiter, die ihrem Helferteam dankte.

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