Handwerk Das Nationalteam lässt sich in Kenn coachen

Kenn · Für die Weltmeisterschaft im Bauhandwerk haben sich sechs Nachwuchshandwerker vorbereitet. Bis morgen läuft der Wettbewerb WorldSkills in Russland. Eins haben sie alle gemeinsam.

 Arbeitet schnell und sehr genau: Maurer Christoph Rapp (untere Reihe, Vierter von links). Ob es zum Weltmeister reicht?

Arbeitet schnell und sehr genau: Maurer Christoph Rapp (untere Reihe, Vierter von links). Ob es zum Weltmeister reicht?

Foto: Jan Söfjer

(red) Aufregende Tage liegen hinter Ralf Schmitz, dem Maurer-Ausbildungsmeister und Leiter des Ausbildungszentrums in Kenn.

Anfang August war das Nationalteam zur Berufsweltmeisterschaft „WorldSkills“ bei ihm zum Abschlusstraining. Sechs deutsche Nachwuchskräfte, die alle ein Ziel haben: Sie wollen Weltmeister werden in Kazan/Russland, dem Austragungsort der 45. WorldSkills, die noch bis zum morgigen Dienstag, 27. August, stattfinden.

Maurer, Beton- und Stahlbetonbauer, Zimmerer, Fliesenleger und Stuckateur: In diesen Berufen gehen die sechs Handwerker in Kazan an den Start. Begleitet wird jeder Teilnehmer von mindestens einem Trainer. Der 22-jährige Maurer Christoph Rapp aus Schemmerhofen in Baden-Württemberg wird angeleitet von Nationaltrainer Jannes Wulfes, Maurer- und Betonbauermeister, der mit 23 der jüngste Trainer ist. Er hat selbst schon an einer Europameisterschaft und an einer Weltmeisterschaft teilgenommen.

Als Co-Trainer für Rapp fungiert Ralf Schmitz. Die beiden waren schon vergangenes Jahr bei der Europameisterschaft erfolgreich, als Schmitz Nationaltrainer für Rapp war, der dann Europameister wurde. Rapp weiß aus seiner Erfahrung: „Man muss sehr schnell, aber doch genau arbeiten, wenn man als Sieger hervorgehen will“.

Auch Teilnehmer Alexander Bruns (22), Zimmerer aus Bad Dürkheim, Rheinland-Pfalz ist Europameister. Deutsche Meister in ihren Berufen sind ohnehin fast alle. In Kazan treten insgesamt 1600 Fachkräfte aus mehr als 60 Ländern in 56 nicht akademischen Berufswettbewerben an. Allein für Deutschland gehen 39 Teilnehmer in 35 Disziplinen an den Start.

Die Abschlusstrainings finden jährlich in wechselnden Ausbildungsstätten statt. Mal in Hamburg, mal in München und diesmal in Trier.

Axel Bettendorf, Hauptgeschäftsführer der Trierer Handwerkskammer, zeigte sich begeistert vom Ehrgeiz der Teilnehmer. Es seien durch und durch Profis. „Die Probestücke lassen wir stehen, um unseren Auszubildenden zu zeigen, was perspektivisch möglich ist.“

Genau um dieses „Perspektive zeigen“ geht es auch dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB), der mit hinter den World­Skills steht. „Die Bauhandwerker in unserem Nationalteam sind die Besten der Besten und zeigen, dass eine Ausbildung am Bau ein exzellenter Grundstein für die eigene Karriere ist“, sagt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB. Schirmherrin der Deutschen Berufe-Nationalmannschaft ist Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Auch die Baugewerbe-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region weiß: Es gilt gerade heute, den Jugendlichen und jungen Erwachsenen die Vielfalt und Karrieremöglichkeiten im Handwerk auf spannende Weise zu zeigen. Dazu ist dieser Wettbewerb eine tolle Chance. „Die Ausbildung in einem handwerklichen Beruf kann der erste Schritt zur Gründung des eigenen Unternehmens sein“, sagt Geschäftsführer Dirk Kleis.

Nachverfolgen kann man die Meisterschaft unter https://worldskills2019.com

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