Das Paket ist bald geschnürt

Im Herbst dieses Jahres sollen die umfangreichen Hochwasserschutz-Projekte in Kordel abgeschlossen sein. Gearbeitet wird zurzeit noch am Bahndamm, am Ramsteiner Weg und am Oberlauf der Kyll.

 An diesen Stellen ist der Hochwasserschutz verbessert worden (von oben links im Uhrzeigersinn): im Ortskern mit Altbach und St.-Amandus-Brücke, entlang des Bahndamms, am Kyll-Oberlauf (Retensionsbecken) sowie an der Ehranger Straße und am Ramsteiner Weg. TV-Fotos: Albert Follmann (5), Gerhard Steinle (1)/Montage: Birgit Keiser

An diesen Stellen ist der Hochwasserschutz verbessert worden (von oben links im Uhrzeigersinn): im Ortskern mit Altbach und St.-Amandus-Brücke, entlang des Bahndamms, am Kyll-Oberlauf (Retensionsbecken) sowie an der Ehranger Straße und am Ramsteiner Weg. TV-Fotos: Albert Follmann (5), Gerhard Steinle (1)/Montage: Birgit Keiser

 Am 2. Januar 2003 stand halb Kordel (hier der Bereich Kreuzfeld) unter Wasser. TV-Foto/Archiv : Klaus Kimmling

Am 2. Januar 2003 stand halb Kordel (hier der Bereich Kreuzfeld) unter Wasser. TV-Foto/Archiv : Klaus Kimmling

Kordel. 1995, 2003, 2006 - die Kordeler verbinden mit diesen Jahreszahlen vor allem eines: Hochwasser. Ob es die schleichende Gefahr von der Kyll war, die bei Hochwasser unaufhaltsam tiefer gelegene Ortsteile überschwemmte, oder die akute Gefahr, dass bei starken Regenfällen Bäche in Minutenschnelle zu reißenden Flüssen wurden und den Ort unter Wasser setzten - immer wieder schlugen die Naturgewalten in Kordel erbarmungslos zu. Im Herbst 2008 soll das Hochwasserschutz-Paket, das Kordel künftig vor Überschwemmungen bewahren soll, geschnürt sein. Rund vier Millionen Euro wird dann der Bau von Kanälen, Pumpwerken, Regenüberlaufbecken, Mauern, Dämmen und Brücken gekostet haben; 60 Prozent übernimmt das Land, 30 Prozent der Kreis, zehn Prozent die VG Trier-Land. Die Gemeinde zahlt die Sanierung der St.-Amandus-Brücke."Das Geld ist gut angelegt", sagen Regina und Matthias Schramm, die am 25. Januar 1995 das Wasser einen Meter hoch im Wohnzimmer stehen hatten; 60 Zentimeter waren es im Januar 2003. Draußen an ihrem Haus haben die Schramms mit Plaketten dokumentiert, wann das Wasser kam und wie hoch es stand. Nun hoffen sie, dass keine weitere Plakette mehr hinzukommt. Denn Kordel hat sich in fünf Bauabschnitten gewappnet: Zunächst wurde ein Entlastungskanal für die Binnenentwässerung am Oberlauf der Kyll gebaut einschließlich Sofortmaßnahmen am Kanalsystem. Es folgte das Herzstück der Ortsentwässerung am Gemeindepark: Eine Pumpstation mit Überlaufbecken und automatischen Schieber- und Pegelwerken. Nach starken Regenfällen können 1000 Liter pro Sekunde in die Kyll abgepumpt werden. Ein Aggregat liegt im Schaltgebäude bereit, falls der Strom ausfallen sollte. An den Welschbilliger Bach, der im Juli 2006 Unmengen von Wasser aus der Südeifel nach Kordel schleuste, wurde ebenfalls Hand angelegt: Bachlauf-Sanierung, Schutzmauern, Brückensanierung an der B 422. Zu 60 Prozent fertiggestellt ist der vierte Bauabschnitt mit Mauern aus Stahlbeton und Erddämmen an Ehranger Straße, Ramsteiner Weg und entlang des Bahndamms. Bis zum Herbst soll ein 9000 Kubikmeter fassendes "Retensionsbecken" am Kyll-Oberlauf mit Pumpstation realisiert sein, damit die Kyll mehr Platz bekommt und kein Unheil mehr im Bereich der Straße "Im Städtchen" anrichten kann.

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