Das Rätsel des verlorenen Films

TRIER. Ein im Auftrag der Landesgartenschau GmbH gedrehter Dokumentarfilm über das Weidenschloss ist spurlos verschwunden. Die LGS-Geschäftsführung schiebt die Schuld auf die beiden Filmemacher: Sie hätten das Werk nie abgeliefert (der TV berichtete). "Völliger Unsinn", sagt Felix Kronewirth (21), einer der beiden Hobby-Filmer. "Die LGS GmbH hat den Film verloren."

Mehr als 400 Schüler aus zwölf Trierer Schulen haben im März 2004 das "Luftschloss" gebaut. Das Konstrukt aus Weiden diente während der sechsmonatigen Landesgartenschau (LGS) als Veranstaltungs- und Begegnungsstätte und ist auch heute noch ein Blickfang auf dem Petrisberg. Die LGS GmbH hatte ein junges Film-Team damit beauftragt, diese Entstehungsphase zu dokumentieren und einen Film daraus zu machen."Um den verdienten Lohn gebracht"

Doch dieser Film, der zum Verkauf während der LGS bestimmt war und den am Bau beteiligten Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollte, tauchte nie auf. LGS-Geschäftsführer Roman Schleimer machte auf TV-Anfrage die Hobby-Filmer für das Rätsel des verschwundenen Films verantwortlich: "Sie haben uns gemeldet, ein Computer-Crash habe sämtliche Daten vernichtet. Damit haben sie sich selbst um ihren verdienten Lohn gebracht." Felix Kronewirth (21) aus Trier ist einer der beiden verantwortlichen Filmemacher. "Diese Erklärung ist absoluter Unsinn", sagte er dem TV. "Wir haben den Film abgeliefert, man war zufrieden mit der Qualität, wir wurden mit 1200 Euro bezahlt. Warum und wie der Film verschwunden ist, weiß nur die LGS GmbH." Anfang Juni 2004 habe das Team sein auf DVD gespeichertes Werk bei der LGS GmbH abgeliefert. "In dieser Fassung waren bereits einige Änderungswünsche berücksichtigt", so Kronewirth. "Man hat uns gesagt, der Film sei super geworden. Es gab auch keine Schwierigkeiten mit der Bezahlung. 1200 Euro waren vereinbart, und diese Summe haben wir auch bekommen.""Sie hatte die DVD"

Annett Hergeth, Koordinatorin für Jugendveranstaltungen der LGS GmbH, war die Ansprechpartnerin der Hobby-Filmer. Sie lebt und arbeitet mittlerweile in Thüringen und war trotz intensiver Bemühungen des TV für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. "Sie hatte die DVD", betont Kronewirth. "Es erstaunte uns deshalb sehr, als sie uns im September 2004 anrief und meinte, sie hätte so allmählich gerne mal den Film. Dieser lag in der verbesserten Fassung bereits seit Juni vor." Felix Kronewirth ist mächtig sauer: "Es ist wirklich eine Unverschämtheit, uns den Verlust dieses Films in die Schuhe zu schieben. Die Verantwortung für die verlorene DVD trägt eindeutig die LGS GmbH."

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